Die Zahl der westlichen Institute, die wegen des Sanktionsregimes gegen Russland finanziell unter Druck geraten, steigt. Sowohl die amerikanische Citigroup als auch Österreicher Raiffeisen Bank International sind in die Schlagzeilen geraten.

Die US-Bank Citigroup ist finanziell stärker betroffen vom neuen Sanktionsregime als bislang bekannt, wie die Agentur «Reuters» berichtete. Insgesamt handelt es sich um eine Summe von annähernd 10 Milliarden Dollar, welche in verschiedenen Investmentklassen und Wertanlagen betroffen sein könnten.

So standen Ende 2021 rund 5,4 Milliarden Dollar an ausstehenden Krediten, Wertschriften und Finanzierungszusagen in den Büchern der Grossbank. Dies sind allerdings lediglich 0,3 Prozent des Totals.

Rückstellungen bei Citigroup

Im weiteren aber hält die Bank 1 Milliarde Dollar in Bargeld bei der russischen Zentralbank und anderen Banken sowie 1,8 Milliarden in Rückkauf-Vereinbarungen. Zudem hat sie noch weitere 1,6 Milliarden bei russischen Finanzinstituten ausstehend.

Die Bank wird voraussichtlich etwa 300 Millionen Dollar zurückstellen, um allfällige Ausfälle zu decken, wie ein Analyst der US-Konkurrenzbank Wells Fargo im Bericht von «Reuters» zitiert wurde.

Raiffeisengruppe: Aktie gibt nach

Bei der österreichischen Raiffeisengruppe sieht die Lage ganz anders aus. Die Bank, welche zur schweizerischen Raiffeisen keine Verbindungen hat, ist eine der am stärksten exponierten Banken in Osteuropa und unterhält sowohl in Russland als auch in der Ukraine starke Geschäftsbeziehungen.

Von der Bank selbst verlautete am Montag, dass die Auswirkungen laufend analysiert würden, dass sie aber weiterhin ihre Dienstleistungen in der Ukraine anbieten werde. Die Anleger zeigen sich aber wenig optimistisch. Nachdem die Titel der Bank schon am Montag stark unter Druck gerieten, setzte sich der Abwärtstrend auch heute Dienstag fort. So hat die Aktie in den vergangenen fünf Tagen mehr als einen Drittel ihres Wertes verloren.

Neben diesen westlichen Banken sind natürlich auch die russischen Institute durch die Sanktionen betroffen. So warnte die Europäische Bankenaufsicht schon am frühen Montagmorgen, dass die europäischen Tochtergesellschaften der Sberbank, eine der sanktionierten russischen Banken, womöglich vor dem Kollaps stehen.

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