Jahrelang durften die Angestellten der amerikanischen Wall-Street-Giganten ihre europäischen Kollegen im Rückspiegel betrachten. Doch nun gibt es Anzeichen einer Aufholjagd bei den Banker-Löhnen. 

Der Trend schien in vergangenen Jahren wie in Stein gemeisselt: Die Wall-Street-Banken wurden stetig grösser, und die Europäer kämpften mit strukturellen Problemen. Damit ging die Lohnschere auf: Notgedrungen mussten die Banken auf dem «Alten Kontinent» kleinere Bonus-Brötchen backen.

Doch dieser Trend scheint sich nun aufzuweichen, wie das britische Finanz-Portal «Financial News» (Artikel hinter Bezahlschranke) aus eine Studie des Personalvermittlers Dartmouth zitierte.

«Goldmänner» liegen vorn

Zwar ist die Nummer eins auf der Liste mit den höchsten Boni nach wie vor amerikanischer Provenienz, nämlich die US-Investmentbank Goldman Sachs. Für so genannte Associates im unteren Kader wurden dort die Boni um 54 Prozent angehoben, und Vice Presidents erhielten 52 Prozent mehr.

Aber: die Schweizer Grossbank UBS folgt nicht weit hinter den Goldmännern, Kopf an Kopf mit J.P. Morgan, aber vor Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America. Während  Associates bei Goldman Sachs einen durchschnittlichen Bonus von umgerechnet 220'000 Franken erhielten, mussten sich die UBS-Investmentbanker mit 136'000 Franken begnügen.

Auch die CS ist Spitze

Am wenigsten Bonus für einen Associate sprang übrigens bei der Credit Suisse (CS) heraus, mit durchschnittlich 107'000 Franken. Interessanterweise kehrt das Bild bei den höher angesiedelten Vice Presidents, wo die CS die zweithöchsten Boni entrichtete, nämlich fast 300'000 Franken. Anders als die US-Konkurrenz beschloss die zweitgrösste Schweizer Bank das Jahr 2021 mit einem Verlust; sie musste damit mit weniger Geld viel Wirkung bei ihren wertvollsten Angestellten entwickelten.

Dazu installierte das Institut unter anderem ein umstrittenes neues Bonus-Programm.

Die Goldmänner nahmen hingegen 427'000 Franken nach Hause. Ihr Chef, David Solomon, verdiente letztes Jahr 35 Millionen Dollar, wie auch finews.ch kürzlich berichtete.

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