Eine Gruppe von Banken unter der Federführung der UBS und der Deutschen Bank soll bei einer Firmenübernahme mit Überbrückungsfinanzierungen einen 200-Millionen-Dollar-Verlust eingefahren haben.

Bei Übernahmen und Fusionen spielen Brückenkredite für die Abwicklung von einzelnen Transaktionen eine wichtige Rolle. Sie sind ein integraler Bestandteil im Investmentbanking und generieren in der Regel einen hohen Anteil der dort verdienten Gebühren und Kommissionen.

Doch mit den Marktturbulenzen der vergangenen Monate haben sich die bei solchen Deals übernommenen Verbindlichkeiten für die Banken oft als Boomerang erwiesen. Der Verkauf stockt, und Bewertungsverluste belasten die Gewinne. Das haben die Ergebnisse der Wall-Street-Banken in den vergangenen Wochen deutlich gezeigt.

Kauf wird zum Verlustgeschäft

Beim Kauf von Cornerstone Building Brands durch das Private-Equity-Unternehmen Clayton Dubilier & Rice (CD&R) soll eine Bankengruppe unter der Führung der Deutschen Bank und der UBS einen Bewertungsverlust von 200 Millionen Dollar erlitten haben, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) am Montag berichtete. Zu der Bankengruppe gehören offenbar auch Barclays, BNP Paribas, die Royal Bank of Canada, Société Générale, Goldman Sachs, Natixis und Jefferies.

CD&R hatte im vergangenen März den Kauf der verbleibenden 51 Prozent von Cornerstone für 5,8 Milliarden Dollar vereinbart. Dabei hatte die Bankengruppe zugesichert, 1,675 Milliarden Dollar zur Finanzierung des Geschäfts bereitzustellen. Darin enthalten waren 950 Millionen Dollar an besicherten Schulden der Hauptbetriebsgesellschaft von Cornerstone und 725 Millionen Dollar an «payment in kind»-Schuldverschreibungen (PIK-Notes), die von einer Holdinggesellschaft ausgegeben wurden.

Abschlag auf Nennwert

Der grösste Teil des Verlustes stammt aus den riskanten PIK-Notes, welche die Banken mit einem erheblichen Abschlag auf den Nennwert an CD&R zurückverkauften, so die Quellen weiter.

Die PIK-Schuldverschreibungen, die stark nachrangig sind und deren Zinsen nicht in bar, sondern in Form von zusätzlichen Schulden gezahlt werden, seien als zu riskant erachtet worden, um sie in dem derzeitigen risikoarmen Klima an Investoren zu verkaufen, war weiter zu erfahren. Die Banken hätten lieber die Verluste durch den Verkauf an CD&R hingenommen, als sie weiter in den Büchern zu halten und sie mit ihren eigenen Barmitteln zu finanzieren.

Auch beim Verkauf des besicherten Teils der Finanzierung seien Bewertungsabschläge von rund 10 Prozent hingenommen worden.

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