Bereits zum Halbjahr hatte die Schweizerische Nationalbank einen Mega-Verlust ausgewiesen. In den vergangenen drei Monaten ging es mit dem Wert der gehaltenen Bestände weiter bergab.

Das Minus der Schweizerische Nationalbank (SNB) beläuft sich in den ersten neun Monaten 2022 auf 142,4 Milliarden Franken. Im gleichen Vorjahreszeitraum konnte noch ein Gewinn von 41,4 Milliarden Franken erzielt werden.

Das ist der grösste Verlust der Notenbank seit ihrer Gründung im Jahr 1907. Mit dem Halbjahresergebnis per Ende Juni hatte sich der Fehlbetrag noch auf 95,2 Milliarden Franken belaufen.

Das Minus stammt vor allem aus den Kursverlusten auf Aktien und Festverzinslichen aus den Hunderte Milliarden Franken schweren Devisenreserven der SNB, wie dem Neun-Monats-Bericht vom Montag zu entnehmen ist. Die Notenbank hatte zur Schwächung des Franken jahrelang Fremdwährungen gekauft.

Bund und Kantone dürften leer ausgehen

Angesichts der Entwicklung an den Finanzmärkten in den vergangenen Monaten ist die Entwicklung nicht völlig überraschen. Die SNB betonte, dass mit dem Zwischenergebnis ein Rückschluss auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich sei. Das Ergebnis sei überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig und starke Schwankungen seien deshalb die Regel.

Doch damit wird es immer wahrscheinlicher, dass die in den vergangenen Jahren erfolgen Milliardenausschüttungen des SNB-Gewinns an Bund und Kantone ausbleiben wird. Es bräuchte eine massive Erholung an den Finanzmärkten, um den Verlust deutlich zu verringern. Angesichts der Unsicherheiten der die abkühlenden Konjunktur und der weltweit weiter steigenden Zinsen ist dies jedoch eher unwahrscheinlich.

2021 erzielte die SNB einen Gewinn von mehr als 26 Milliarden Franken, im Jahr davor waren es gut 20 Milliarden Franken.

Verlust aus Fremdwährungspositionen dickster Brocken

Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen belief sich auf insgesamt 141,0 Milliarden Franken. Die Zins- und Dividendenerträge betrugen 5,1 Milliarden Franken bzw. 3,4 Milliarden Franken. Es resultierten Kursverluste von 70,9 Milliarden Franken auf Zinspapieren und -instrumenten, und von 54,2 Milliarden Franken auf Beteiligungspapieren und -instrumenten. Die wechselkursbedingten Verluste beliefen sich auf insgesamt 24,4 Milliarden Franken.

Der Goldbestand war mengenmässig unverändert und es entstand ein Bewertungsverlust von 1,1 Milliarden Franken. Der Verlust auf Frankenpositionen betrug insgesamt 24,1 Millionen Franken.

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