Auch die Bankenbranche kann sich dem Fachkräftemangel sowie den geänderten Anforderungen der «Generation Z» und der Millennials nicht entziehen. Neue Mitarbeitende lassen sich mit Geld allein schon lange nicht mehr bei der Stange halten.

Laut der jüngsten Umfrage des Beratungsunternehmens EY unter Schweizer Banken sehen nur 7 Prozent der Institute keine Notwendigkeit, bei der Rekrutierung Veränderungen vorzunehmen.

«Die Anzahl offener Stellen bei den Banken ist so hoch wie lange nicht mehr», sagt Isabelle Staiger, bei EY Partnerin im Bereich People Advisory Service. Insbesondere Banker und Informatiker sind gesucht.

Problematische IT-Rekrutierung

Die grössten Herausforderungen in der Talentrekrutierung wird dabei bei den Regional- (58 Prozent) und Auslandsbanken (48 Prozent) im Kerngeschäft Banking gesehen, wie es im Bankenbarometer 2023 heisst.

Bei den Privat- und Kantonalbanken wird die Lage in diesem Bereich mit je 39 Prozent als etwas entspannter bewertet. Hier sieht man vor allem die Rekrutierung für IT und Data Services mit 44 Prozent beziehungsweise 49 Prozent als problematisch.

Fokus auf Kultur und Leadership

Bei den Faktoren, die nach Ansicht der Banken einer erfolgreichen Talent-Gewinnung im Wege stehen, werden Aspekte von Kultur und Leadership am häufigsten genannt, gefolgt von Entfaltungsmöglichkeiten und allgemeines Wohlbefinden.

Der Aspekt der monetären Leistungen rangiert mit rund 12 Prozent der Antworten noch hinter Strategie und Zweck am Ende der dringendsten Aufgaben bei der Personalgewinnung.

«Bei den Banken ist das Führungsverhalten ein grosses Thema», so Staiger weiter. «Eine Kultur nachhaltig zu verändern braucht jedoch Zeit und kann nicht kurzfristig mit monetären Elementen verändert werden.»

Lebenslange Weiterbildung

«Gerade die Mitarbeitenden der Generation Z und die Millennials legen auf Kultur grossen Wert», sagt die Expertin. Und das betreffe nicht nur die Rekrutierung.

Auch, um die vorhandenen Mitarbeiten zu halten und sie bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle mitzunehmen, müssen Anstrengungen unternommen werden. «Die Banken haben erkannt, dass sie laufend in ihre Mitarbeitenden investieren und Kompetenzen weiterentwickeln müssen.»

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