Was bis vor kurzem niemand für möglich gehalten hätte, ist nun Realität. Die UBS übernimmt die notleidende Credit Suisse. Diese Lösung habe Risiken, aber sie seien deutlich geringer als bei jedem anderen Szenario, sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter.

Die UBS hat dem Kauf der Credit Suisse (CS) zugestimmt, nachdem sie ihr Angebot auf mehr als 3 Milliarden Dollar erhöht hat. Die Schweizer Behörden wollen die Gesetze ändern, um eine Aktionärsabstimmung zu umgehen. Finanzministerin Karin Keller-Sutter bezeichnete dies an einer Medienorientierung am Sonntababend in Bern als eine «solide Lösung». 

Die UBS wird 76 Rappen pro Aktie in eigenen Aktien bezahlen, nachdem der Verwaltungsrat der CS zuvor ein Angebot von 25 Rappen im Wert von rund einer Milliarde Dollar abgelehnt hatte.

Diverse Garantien

Der Preis liegt jedoch immer noch weit unter dem Schlusskurs der Credit Suisse von 1.86 Franken am Freitag. Die Transaktion beruht auf Notrecht, das über die Zeit normalisiert werden soll, wie am Sonntagabend an einer Medienorientierung in Bern mitgeteilt wurde.

Der Bund spricht auch eine Garantie von 9 Milliarden Franken, falls aus der Übernahme Verluste für die UBS erfolgen sollten. Darüber hinaus und beruhend auf der Notverordnung des Bundesrates könnten die Credit Suisse und die UBS ein mit einem Konkursprivileg gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen in der Höhe von bis zu 100 Milliarden Franken beziehen.

Bedauern des Bundesrats

Zusätzlich dazu könne die SNB der CS ein mit einer Ausfallgarantie des Bundes gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen von bis zu 100 Milliarden Franken gewähren.

Der Bundesrat bedauerte am Sonntagabend, dass die CS nicht in der Lage war, diese Krise aus eigener Kraft zu lösen. Mit der Übernahme durch die UBS solle das Vertrauen wieder hergestellt werden. «Diese Lösung hat Risiken, aber sie sind deutlich geringer als bei jedem anderen Szenario», sagte Bundesrätin Keller-Sutter.

Übergangsfrist für höhere Kapitalpolster

Gemäss der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) löst die ausserordentliche staatliche Unterstützung eine vollständige Abschreibung des Nennwerts aller AT1-Anleihen der Credit Suisse im Umfang von rund 16 Milliarden Franken und damit eine Steigerung des Kernkapitals aus.

Weil die Übernahme zu einer grösseren Bank führt, sieht die bestehende Regulierung höhere Kapitalpolster vor. Die Finma wird für deren Aufbau angemessene Übergangsfristen gewähren, hält sie in einer Mitteilung fest.

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War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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