In Wien hat die Gläubigerversammlung der insolventen Signa-Holdinggellschaft stattgefunden. Die angemeldeten Forderungen beliefen sich auf über 1 Milliarde Euro – nur ein Bruchteil davon dürfte zurückfliessen.

Inzwischen gilt es als sicher, dass es sich bei den drei Kredit-Tranchen von Julius Bär im Volumen von 606 Millionen Franken an ein «europäisches Konglomerat» um Darlehen an Einheiten der Signa-Gruppe handelt. Um welche genau, ist jedoch weiter offen.

Zuletzt hatte der Analyst der Zürcher Kantonalbank das Abschreibungspotenzial aus den Julius-Bär-Krediten auf rund 400 Millionen Franken geschätzt.

Bisher Forderungen von 1,13 Milliarden Euro

An der Signa-Gläubigerversammlung am Wiener Handelsgericht haben bis Dienstag 43 Gläubiger ihre Forderungen angemeldet, wie die österreichische Zeitung «Der Standard», berichtet. In Summe belaufen sie sich auf rund 1,13 Milliarden Euro.

Die Dachgesellschaft Signa Holding, unter die auch Signa Prime Selection und Signa Development fallen, ist mit 5 Milliarden Euro überschuldet. Der flamboyante Firmengründer René Benko hatte zuletzt Zuschüsse in Höhe von 3 Millionen Euro angekündigt. Dass ist jedoch angesichts der Schulden-Summe nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heissen Stein.

Rückzahlung von 20 Prozent in Aussicht gestellt

Der Sanierungsverwalter, Rechtsanwalt Christof Stapf, will den Gläubigern binnen zwei Jahren 20 Prozent ihrer Forderungen bezahlen. Das entspräche etwa 1,5 Milliarden Euro.

Im Insolvenzantrag hat Signa angegeben, 53 direkte Beteiligungen zu halten und «mehrere Hundert» indirekte Beteiligungen. Dieses Labyrinth an Gesellschaften und Beteiligungen zu erkunden, dürfte lange dauern. Laut Sanierungsverwalter umfasst das vorläufige Organigramm der Gruppe 46 Seiten im A3-Format.

Wolkenkratzer in Manhattan zum Verkauf

Der Zwischenbericht stellt eine drastische Reduktion der laufenden Verpflichtungen und den Verkauf von Vermögenswerten in Aussicht. Dazu zählen etwa die Medienbeteiligung der Signa an den Zeitungen «Kurier» und «Krone» auch der Verkauf von Immobilien in den USA, zu denen das bekannte Chrysler Building in New York gehört.

Miet- und Pachtverträge wurden gekündigt, und die Zahl der Mitarbeitenden der Holding reduzierte sich durch Entlassungen von 42 auch nunmehr acht.

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