So schlecht lief es seit fünf Jahren nicht mehr. Family Offices in Europa erreichen ihre Gewinnziele nicht. Und richten ihre Strategien daher neu aus.

So schmal fielen die Kapitalerträge der europäischen Family Offices nicht aus, seit Campden Wealth den Jahresbericht über sie erstellt. Sie sind auf dem Tiefpunkt in fünf Jahren angelangt. Single Family Offices (SFO) erzielten in der ersten Jahreshälfte 3,6 Prozent, Multi Family Offices (MFO) nur zwei Prozent. Im vergangenen Jahr lagen beide noch um die acht Prozent.

Einen Grund sehen die Autoren des Reports auch darin, dass die Anlageklassen sich geändert haben. Die Finanzkrise habe viele Family Offices dazu bewegt, statt in Aktien und Bonds, in riskantere Klassen zu investieren oder auf Immobilien zu setzen.

Erstmals Immobilien grösste Anlageklasse

Erstmals ist bei den SFO daher der Anteil der Immobilien die grösste Anlageklasse. Aber auch Rohstoffe und Baranlagen sind beliebter geworden. Das, so Campden, sei ein Fehler. Immobilien hätten in diesem Jahr vergleichsweise schlecht abgeschnitten.

Während Family Offices in den vergangenen Jahren immer gut darin waren, in die richtigen, Wert bringenden Klassen zu investieren, tun sie sich dabei inzwischen offenbar schwer, suggerieren die Autoren.

Risikomanagement wichtig

Einen stärkeren Fokus legen sie stattdessen inzwischen aufs Risikomanagement. Es gehe darum, das Vermögen zu halten, statt es noch zu vermehren. Ausserdem verleitet die Volatilität an den Märkten offenbar dazu, kurzfristigere Investments zu tätigen.

«Nach einer Analyse haben wir herausgefunden, dass wir uns von einigen fundamentalen Prinzipien wegbewegt haben. Das muss sich wieder ändern», zitiert Campden ein britisches SFO.

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