Nach der missglückten Präsidentenwahl schiessen sich Hedge-Funds auf die Börse in Athen ein. Was das bedeutet.

Griechenland hat keinen neuen Staatspräsidenten – und bald auch sein altes Parlament nicht mehr. Denn dieses muss nach den missglückten Präsidentschaftswahlen innert zehn Tagen aufgelöst werden. Ende Januar sollen dann Neuwahlen stattfinden.

Das sorgt nun für Aufregung an den Finanzmärkten. Denn klare Favoritin ist die Linkspartei Syriza, welche die mit der EU abgestimmte Sparpolitik Griechenlands ablehnt und auch die Schulden des Landes teils nicht zurückzahlen will. Prompt hat der Internationale Währungsfonds (IMF) Zahlungen an den Staat vorläufig eingestellt.

Nur Russland noch schlechter

Dem Land an der Südperipherie der Eurozone stehen damit erneut hektische Zeiten bevor – und das nutzen Spekulanten nun gnadenlos aus.

Leerverkaufs-Wetten auf Indexfonds auf den griechischen Leitindex ASE haben den höchsten Stand seit 2012 erreicht, wie die Agentur «Bloomberg» berichtet. Finanzinvestoren rechnen also ganz offensichtlich damit, dass in Athen die Kurse weiter fallen – und beschleunigen mit ihren Baisse-Wetten den Absturz noch.

Das zeitigt jetzt Folgen. Allein heute Montag gab der ASE-Index zeitweise mehr als 10 Prozent nach. Für 2014 resultiert damit ein Minus von 34 Prozent. Nur der russische Aktienmarkt entwickelte sich in diesem Jahr noch schlechter.

Banken warnen vor Engagement

Und der Exodus des Kapitals hält an. Offenbar fliesst schon seit fünf Monaten Geld aus Griechenland-Fonds ab. Konservativ eingestellte Investoren drehen dem Markt ganz offensichtlich den Rücken.

Auch in der Schweiz raten Banken vor einem Engagement ab, solange die Turbulenzen anhalten. «Es scheint nicht die geeignete Zeit zu sein, um auf den griechischen Markt aufzuspringen», liess sich etwa François Savary, Investmentchef der Genfer Bank Reyl, gegenüber «Bloomberg» vernehmen.

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