Nach mehrjährigem Tauziehen geschieht es nun doch: Zürich soll ein weiterer Renminbi-Hub werden. In diesen Tagen unterzeichnen höchste Behördenvertreter eine Absichtserklärung.

Chinas Premierminister Li Keqiang ist für das Weltwirtschaftsforum (WEF) in die Schweiz gekommen. Und sein Besuch in Davos wird genutzt, um einen wichtigen Nagel für Zürich als neuen Renminbi-Hub einzuschlagen.

Wie die chinesische Nachrichtenagentur «Xinhua» berichtet, unterschreiben die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die chinesische Zentralbank noch während Li Keqiangs Aufenthalt eine Absichtserklärung zur Etablierung Zürichs als Renminbi-Hub.

Die chinesische Nachrichtenagentur schreibt weiter, die Schweiz erhalte von China eine Quote von 50 Milliarden Yuan (rund 7 Milliarden Franken), um den Aufbau des Renminbi-Hubs zu unterstützen, solange keine chinesische Bank ihren Sitz in Zürich genommen hat.

Swap-Abkommen besteht bereits

Dies werde der Fall sein, sobald die Finma und der chinesische Regulator grünes Licht gegeben haben. Die Nachrichtenagentur verschweigt indessen den Namen des betreffenden chinesischen Instituts. Offenbar stehen aber noch sechs Institute in der Endausmarchung.

Die jetzige Vereinbarung folgt auf jene vom vergangenen Juli, als sich die Notenbanken beider Länder auf ein bilaterales Währungs-Swap-Abkommen über 150 Milliarden Yuan (rund 21 Milliarden Franken) einigten.

Wird die Absichtserklärung tatsächlich unterzeichnet, wäre dies ein Durchbruch für die Limmatstadt in dem Tauziehen um einen Renminbi-Hub in der Schweiz. Genf und Zürich stehen dabei als Standorte in Konkurrenz zueinander und haben schon mehrfach Delegationen nach China geschickt, um für sich Werbung zu machen.

London und Frankfurt im Vorsprung

Substanzielle Fortschritte wurden deshalb keine, weil sich bislang keine chinesische Bank in der Schweiz etablieren konnte oder wollte. Die Bank of China (Swiss) hatte in der Vergangenheit nach einem schief gegangenen Private-Banking-Abenteuer 2012 aufgegeben.

Einen weiteren Rückschlag erlitten die Schweizer Renminbi-Hoffnungen als vergangenen November die Deutsche Bank in Frankfurt eine erste Renminbi-Zahlung über das Offshore-Clearing-Zentrum der Bank of China abwickeln konnte. Damit positionierte sich Frankfurt – neben London – als weitere Drehscheibe für Renminbi-Zahlungen in Europa. Eine Ziel, das sich auch die Schweiz auf die Fahne geschrieben hat.

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