China hat Initial Coin Offerings (ICO) verboten, wohl um Betrügern den Riegel zu schieben. Aber hat das Verbot der Peoples Bank of China nicht noch viel grössere Auswirkungen?

Wären die Börsen dermassen eingebrochen wie am Montag die Kurse von Bitcoin, Ether und Co, wäre wohl Weltuntergangsstimmung aufgekommen. Kursverluste von 20 oder gar 30 Prozent sind in der Krypto-Welt aber keine Katastrophe – es sind Kaufgelegenheiten. So reagierte jedenfalls das Gros der weltweiten Krypto-Gemeinde. Am Dienstag stiegen die Kurse der diversen Kryptowährungen bereits wieder.

Auslöser des Crashes war eine Mitteilung der Peoples Bank of China (PBoC) gewesen. Sie verbot die sogenannten Initial Coin Offerings (ICO). Mit diesen sammeln findige Startup-Unternehmen über Crowdfunding Geld ein und geben als Gegenleistung eine neue Krypto-Währung heraus.

Raum für Interpretationen

Über 2 Milliarden Dollar wurden allein in diesem Jahr über diese Methode aufgenommen. Ungeprüfte Zahlen zeigen, dass rund ein Drittel aller ICO entweder scheitern oder Betrug sind. Die Regulatoren haben dem ICO-Trend bislang weitgehend tatenlos zugesehen. Die PBoC schritt am Montag zur Tat.

Nun ist das Verbot der PBoC aber so verfasst, dass es Interpretationsspielraum offen lässt. Nicht was die ICO betrifft, hier sind die chinesischen Regulatoren glasklar, sondern was Kryptowährungen und ihr Handel im Allgemeinen betrifft.

Ist der Handel nun ganz verboten?

Die PBoC schrieb nämlich, dass virtuelle Währungen, welche nicht durch Währungshüter oder staatliche Behörden herausgegeben worden sind, keinen legalen Status wie Geld geniessen und darum auch nicht als Währungen zirkulieren und im Markt benutzt werden dürfen. Auch ist Krypto-Handelsplattformen der legale Handel mit Währungen und Tokens abgesprochen worden.

Das Wirtschaftsportal «BusinessInsider» zitiert Adam Efrima, operativer Chef der Handelsplattform eToro in China, wonach das ICO-Verbot in China «weitaus grössere Folgen haben wird als alle denken». Efrima glaubt zwar, dass China in erster Linie dem Missbrauch mit ICO einen Riegel schieben wollte. «Aber offiziell ist der Handel mit Kryptowährungen und der Wechsel mit offiziellen Währungen nun verboten, wenn man das neue Gesetz wörtlich nimmt.»

Allerdings haben die meisten chinesischen Handelsplattformen auch am Dienstag ihre Aktivitäten aufrecht erhalten und Kryptowährungen gehandelt. Wie sich das Verdikt der PBoC noch auswirken wird, zeigt sich wohl erst, wenn regionale Behörden in China das Verbot umsetzen und möglicherweise selbst interpretieren.

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