Die Finma-Kampagne zeigte Wirkung. Im vergangenen Jahr machten Finanzinstitute bei der MROS 2'500 Meldungen. In diesem Jahr werden noch mehr erwartet. Diese Entwicklung zeigt, dass Banken potenzielle Geldwäscherei-Fälle früh erkennen können – wenn man sie dazu ultimativ auffordert.

Die Finma hat hier einen guten Job gemacht, wenn auch viel zu spät. Nach dem 2008 das Bankgeheimnis für Steuerflüchtlinge gefallen war, hätte die Finma nicht bis ins Jahr 2014 warten sollen, Geldwäscherei bei den Privatbanken wieder zum Aufsichtsthema zu machen.

3. Versäumnisse bei Corporate Governance

Die Finma ist relativ spät auf mögliche Interessenkonflikte des Pierin Vincenz aufmerksam geworden. Das nun laufende Enforcement-Verfahren steht im Zusammenhang mit Vincenz' privaten Investments in Firmen, welche nun teilweise zur Raiffeisen Gruppe gehören.

Stösst die Finma auf Fehlverhalten, wirft dies grosse Fragen bezüglich der Compliance-Strukturen innerhalb der Raiffeisen auf, bei der Vincenz bis 2015 CEO war. In den Fokus müsste dann auch seine Ehefrau Nadja Ceregato rücken, die in der «Legal & Compliance»-Abteilung die Raiffeisen-Investments prüfte.

Ceregato rückte an dem Tag in die Raiffeisen-Geschäftsleitung auf, an dem Vincenz seinen CEO-Stuhl räumte. Die berufliche und private Nähe von Vincenz und Ceregato hätte die Finma bereits früher auf den Plan rufen können. Ihr Enforcement-Verfahren scheint nun reichlich verspätet.

 

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