Im Tiefzinsumfeld wird gebaut und gebaut – viel mehr, als eigentlich benötigt wird. Doch das Jahr 2019 könnte der Beginn einer Wende sein, wenn es nach der Grossbank Credit Suisse geht.

Dieses Jahr dürfte sich die Nachfrage an Mietwohnungen leicht erholen. Nicht aufgrund des sinkenden Baubooms, denn gebaut wird aufgrund der tiefen Zinsen weiterhin auf Hochtouren. Doch stattdessen ändern sich andere Umstände, wie die neue Immobilienmarkt-Studie der Credit Suisse (CS) zeigt, welche die Grossbank am Dienstag veröffentlicht hat.

Es ist vor allem die Zuwanderung, die verglichen mit den letzten Jahren wieder ansteigt. So soll sich der Wanderungssaldo 2019 um rund 10 Prozent erhöhen.Trotz der sinkenden Konjunkturdynamik entspanne das die Lage im Immobilienmarkt, jedenfalls in der Deutschschweiz; in der Romandie sei die Zuwanderung weiterhin rückläufig.

Zurzeit würden viele Portugiesen, die wichtigste Ausländergruppe der Westschweiz, in ihre Heimat zurückziehen.

Wo der Markt übersättigt ist

Die Zuwanderung sei dann auch der Hauptgrund, warum der Leerstand zwar auch in diesem Jahr weiterhin steigen wird, aber ein wenig langsamer als im Vorjahr. Denn vor allem in Agglomeration strömen weiterhin neue Mietwohnungen auf den ohnehin schon übersättigten Markt. So müssten sich dort Vermieter überlegen, wie sie sich vor dem Leerstand schützen könnten, etwa mit einem schlauen Grundriss, oder mit einer attraktiven Lage. Ganz im Gegensatz zu den Grosszentren, dort habe man dafür schon wieder eine Wohnungsknappheit, wissen die CS-Experten.

In den Städten verbessert sich zudem der Markt für Büroimmobilien, wie der CS-Studie zu entnehmen ist: Der Wirtschaftsaufschwung habe das Beschäftigungswachstum angekurbelt und die lange Zeit flaue Flächennachfrage belebt. «Auf das für 2018 geschätzte robuste Nachfrageplus von 600'000 Quadratmetern Büroflächen dürfte im Jahr 2019 ein weiteres, wenn auch etwas weniger kräftiges Wachstum folgen», schliessen die Autoren.

Noch nicht aus dem Schneider

Für eine umfassende Erholung des Marktes, der in letzten Jahren eingebrochen ist, sei aber die weitere Entwicklung der Nachfrage ausschlaggebend.  Und die werde vor allem von der Dauer und der Zusammensetzung des Beschäftigungswachstums abhängen, so die Grossbank.

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