Die deutschen Behörden haben in den vergangenen Jahren Dutzende Verdachtsfälle wegen Geldwäschereiaktivitäten gegen die Führungsetage des gescheiterten deutschen Zahlungsdienstleisters Wirecard erhalten. Die Weitergabe an die Strafermittlung scheint aber nur zögerlich vonstatten gegangen zu sein.

Die Aufarbeitung des Kollapses der Münchner Wirecard bringt gerade auch für die Behörden unangenehme Tatsachen ans Licht. So hat die Financial Intelligence Unit (FIU) über den Zeitraum von eineinhalb Jahren 36 Geldwäschereianzeigen gegen Vorstände und Aufsichtsräte des Konzerns erhalten, wie das deutsche «Handelsblatt» am Donnerstag schreibt.

Die Zahlen gehen aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor. Insgesamt sind 97 Verdachtsmeldungen gegen Wirecard bekannt. Die FIU hat mit der Finanzaufsichtsbehörde Bafin eine Taskforce gegründet, um all diesen Hinweisen auf den Grund zu gehen, wie das Blatt weiter berichtet.

Zögerliche Weitergabe an die Strafverfolgung

Was bei den Verdachtsfällen und der weiteren Bearbeitung auffällt, ist die mitunter zögerliche Weitergabe an die Strafverfolgung. Teilweise blieben die Anzeigen mehrere Wochen liegen.

Der Skandal um den Dax-Konzern Wirecard und die Bearbeitung der Geldwäschereimeldungen enthalten eine zusätzliche politische Komponente, weil der zuständige Finanzminister Olaf Scholz als Kanzlerkandidat der SPD anlässlich der Wahlen von 2021 das Zugpferd der Regierungspartei sein wird.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel