Im Fall des gestürzten deutschen Fintechs Wirecard kommen immer abstrusere Machenschaften zutage. Das Unternehmen arbeitete offenbar auch mit der italienischen Mafia zusammen.

Bis vor wenigen Jahren führte das deutsche Fintech Wirecard für ein Online-Kasino der italienischen Mafia Geldzahlungen aus, wie die britische «Financial Times» (Artikel kostenpflichtig) am Dienstag berichtete.

Die Mafia-Organisation ­«Ndrangheta» nutzte dabei das Kasino CenturionBet zur Geldwäscherei im ganz grossen Stil.

Geldwäscherei-Bestimmungen missachtet

CenturionBet, das seinen Sitz auf Malta besass, verlor seine Lizenz, nachdem die italienischen Behörden den eigentlichen Aktivitäten auf die Spur gekommen waren. Im Zuge der Ermittlungen verhafteten die Behörden nicht weniger als 68 Personen; 30 von ihnen wurden inzwischen verurteilt.

Bis die Sache aufflog, führte Wirecard gemäss «FT» Zahlungen für CenturionBet aus. Als regulierte Zahlungsinstitution wäre das deutsche Fintech an sich gezwungen gewesen, strikte Richtlinien zur Geldwäscherei-Bekämpfung einzuhalten und entsprechend verdächtige Transaktionen zu melden. Aber das geschah offenbar nicht.

Deutsche Regierung und Behörden unter Druck

Die nach und nach zum Vorschein gelangenden Ungereimtheiten beim inzwischen taumelnden Unternehmen Wirecard setzen die deutschen Behörden und die Regierung massiv unter Druck, da das Fintech offenbar über lange Zeit hinweg ohne weiteres seinen bisweilen kuriosen Geschäften nachgehen konnte, wie finews.ch schon verschiedentlich berichtet hat.

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