Lukas Ruflin, der CEO des Zürcher Spezialisten für strukturierte Finanzierungen Leonteq, ist trotz grosser Skepsis vieler Marktteilnehmenden nach wie vor optimistisch gegenüber Krypto eingestellt.

Leonteq-CEO Lukas Ruflin sagte in einem Interview mit der Schweizer Finanznachrichten-Website «allnews», er glaube nicht, dass das Interesse an Kryptowährungen seinen Höhepunkt erreicht habe. Er erwartet, dass die Derivate-Boutique in diesem Segment weiter wachsen werde.

«Ich persönlich glaube nicht, dass das Interesse an Kryptowährungen ihren kurzfristigen Höhepunkt erreicht hat, sagte Ruflin auf die Frage, ob der 15-fache Anstieg der Einnahmen von Leonteq aus Kryptowährungen im ersten Halbjahr 2021 auf einen vorübergehenden Hype zurückzuführen sei.

Schon 2017 Krypto-Produkte angeboten

Leonteq habe schon sehr früh im Jahr 2017 Kryptowährungsprodukte angeboten, fügte er hinzu. Ziel sei, eine breitere Palette von Kryptoprodukten anzubieten. «Wir haben jetzt eine solide Basis für weiteres Wachstum in diesen Bereichen», betonte Ruflin.

Einen Widerspruch zwischen den Partnerschaften seines Unternehmens mit Retailbanken und der Betreuung institutioneller Kunden sieht der CEO nicht. Das Unternehmen war Kooperationen mit PostFinance und einigen Kantonalbanken eingegangen.

Institutionelle Kunden versus Privatkunden

«Das eine zu tun, schliesst das andere nicht aus. In einem Marktumfeld, das durch sehr niedrige oder negative Zinssätze gekennzeichnet ist, halte ich Strukturierte Produkte für sehr wertvolle Instrumente zur Ergänzung von Portfolios», so der Leonteq-Chef

Das ermögliche es, das Risiko-Ertrags-Profil von Anlagen entsprechend den von den Investoren erwarteten Marktszenarien zu optimieren. «Dies gilt sowohl für institutionelle Kunden als auch für Privatkunden», erklärte Ruflin.

Zeiten grosser Unsicherheit

Dabei verwies er auch auf die «kontra-intuitiven Effekte» der Marktvolatilität auf die Investitionen in Strukturierte Produkte: Obwohl die Bedingungen günstiger seien, wenn die Volatilität der zugrunde liegenden Aktien hoch sei, gebe es in diesem Szenario eine geringere Nachfrage, da Zeiten grosser Volatilität auch Zeiten grosser Unsicherheit seien.

Dies bedeute, dass die Kunden weniger neue Investitionen tätigten, «auch wenn die Renditeaussichten eigentlich am günstigsten waren».

Die am stärksten nachgefragten Strukturierten Produkte seien Renditeoptimierungs-Produkte, Finanzinstrumente mit Bezug zu Kryptowährungen oder aktiv verwaltete Zertifikate, die auf bestimmte Anlagethemen ausgerichtet sein können, erklärte Ruflin weiter.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel