Die Schweiz ist in Europa eines der führenden Länder, wenn es um die Finanzierung von Startups geht. Im vergangenen Jahr sammelten die Jung-Firmen hierzulande und in Europa Rekordsummen ein.

Im Vorjahr wurden in der Schweiz in insgesamt 623 Finanzierungsrunden 2'734 Millionen Euro oder umgerechnet rund 2’775 Millionen Franken von Startup-Unternehmen eingesammelt. Das ist deutlich mehr als die 1'816 Millionen Euro in 540 Finanzierungsrunden im Vorjahr, wie das Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY in einer Studie am Freitag berichtete.

Damit liegt die Schweiz beim Risikokapital auf Platz sieben unter den europäischen Ländern, bei der Anzahl der Finanzierungen auf Rang vier hinter Grossbritannien, Deutschland und Frankreich. Schweizer Hotspot war dabei Zürich mit 197 Finanzierungsrunden, womit der grösste Schweizer Finanzplatz im europäischen Städteranking den fünften Platz erreichte, hinter London, Berlin, Paris und Barcelona.

Pharma und Biotech dominieren

«Setzt man die Anzahl der Finanzierungen in Relation zur Grösse unseres Landes, so schneidet die Schweiz ausgezeichnet ab», sagt Sascha Stahl, Head Start-ups und Family Business Leader bei EY Schweiz. «Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es in der Schweiz überdurchschnittlich viele innovative Startups gibt, die es schaffen, Investoren von ihren Geschäftsmodellen zu überzeugen.»

Die Schweizer Startup-Szene wird von Unternehmen aus Pharma, Biotech und Therapie dominiert. Die grössten Finanzierungsdeals waren hierzulande Quercis Pharma (Zug, 130 Millionen Euro), MindMaze (Lausanne, 108 Millionen Euro), Anaveon (Bottmingen, BS, 103 Millionen Euro), Numab (Wädenswil, 91 Millionen Euro) und Bright Peak Therapeutics (Basel, 89 Millionen Euro). Das zeige, wie stark die Schweiz in Forschungsbereichen mit einem hohen ungedeckten medizinischen Bedarf (unmet medical need) ist, schreibt EY weiter.

London bleibt Startup-Hauptstadt

Auch europaweit lagen die Finanzierungen von Unternehmen, die nicht älter als zehn Jahre sind, auf Rekordniveau. Die Risikokapitalinvestitionen summierten sich 2021 auf 88,1 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 141 Prozent. Die Zahl der Finanzierungsrunden lag mit 8'397 um 25 Prozent höher.

Die Startup-Hauptstadt Europas bleibt London mit 20,3 Milliarden Euro Volumen und 1’557 Finanzierungsrunden. Das ist etwa soviel wie die fünf nächstplatzierten Städte Berlin, Paris, Barcelona, Zürich und Stockholm zusammen.

«2021 war geprägt von einem enormen Anlagedruck auf Seiten der Investoren», sagte Susanne Weissbäcker von EY. «Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten Jahre führten zu einer nie dagewesenen Liquidität im Markt, die angelegt werden musste.»

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