Mit Ausnahme der Region Zürich zeichnet sich am Schweizer Immobilienmarkt das Ende der Ära stetiger Preissteigerungen ab. Die Kehrtwende ist gemäss einem Immo-Barometer vor allem in einer Gegend abrupt.

Die professionellen und institutionellen Investoren befürchten angesichts düsterer Wirtschaftsaussichten, dass die Ära steigender Preise am Schweizer Immobilienmarkt zu Ende geht. Ein deutliches Signal dafür liefert der von KPMG ermittelte Swiss Real Estate Sentiment Index, der als Vorlaufindikator die Erwartungen von Investoren, Entwicklern und Bewertern auf dem Schweizer Immobilienanlagemarkt abbildet.

Die am Mittwoch publizierten neusten Werte des Stimmungsbarometers zeigen, dass der Index innerhalb eines Jahres vom historischen Höchstwert von 63,7 Punkten auf ein Allzeittief von -32,5 Punkten abgestürzt ist (vgl. Grafik unten). Gleichzeitig sank der Subindex zur wirtschaftlichen Lage von 63,8 auf -51,4 Punkte deutlich.

Rascher Preiszerfall

Für Beat Seger, Partner und Immobilienexperte bei KPMG, macht dieser Einbruch klar, dass sich der etwas überraschende Optimismus von 2021 aufgrund des Ukrainekrieges, der Zinswende und der anziehenden Inflation verflüchtigt hat.

Swiss Real Estate Index 500x300

 (Quelle: KPMG)

Erstmals seit Erhebung des Indexes liegt die Erwartung der Marktteilnehmer an die Preisentwicklung von Immobilienanlagen mit -27,7 Punkten klar im Minus, wie aus den Daten hervorgeht. Der Preisrückgang wird sich rasch einstellen, erwarten doch über 40 Prozent der Befragten bereits in den kommenden zwölf Monaten sinkende Preise.

Wohnimmobilien sind resistent

Am stärksten betroffen sind gemäss der Umfrage die Verkaufsflächen, aber auch die Gewerbeflächen und Büroimmobilien. Lediglich bei Wohnimmobilien gehen die Marktteilnehmer noch von leicht steigenden Preisen aus. Dort bleibe das Angebot adäquater Investitionsmöglichkeiten weiterhin sehr knapp.

Im regionalen Vergleich bleibt gemäss den Investoren und Bewertern der Trend zu Preissteigerungen einzig in der Grossregion Zürich ungebrochen. Stabil dürften die Preise in der Zentralschweiz und am Genfersee bleiben. Vor einem Preiszerfall stehen hingegen die Ostschweiz und vor allem das Tessin.

Auf eine positive Preisentwicklung können nur noch die Zentrumslagen hoffen. Für Agglomerationen sowie Mittelzentren scheint dagegen das Ende der Fahnenstange erreicht. Vor allem in peripheren Lagen dürfte sich der Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr noch beschleunigen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel