In der Pandemie profitierten Kantone wie Graubünden, Wallis oder Tessin von einer erhöhten Nachfrage, sowohl bei Mietwohnungen als auch bei Eigentum. Das Arbeiten war ja durch Home-Office von überall her möglich geworden. Doch auch jetzt hält der Trend an, und nicht nur als Zeitwohnsitz.

Die Zürcher Kantonalbank rechnet damit, dass Wohnungen im Kanton Graubünden weiter gefragt bleiben, wie sie in ihrem Immobilienbarometer zum vierten Quartal 2022 schreibt. Das gelte sowohl für Mietwohnungen als auch für Eigentum.

Der Drang der Unterländer in die Berge betreffe dabei nicht nur Ferien- und Zweitwohnungen. Graubünden scheine auch bei den Zuzügern, die ihren Erstwohnsitz dorthin verlagern, eine stabile Nachfrage zu erleben.

Laut ZKB sind die Angebotsmieten in Graubünden im Jahr 2022 um kräftige 6,7 Prozent gestiegen. Damit habe der Kanton schweizweit zum zweiten Mal in Folge die Nase vorn gehabt und auch das Wallis und das Tessin übertroffen, wie es weiter heisst.

Als Treiber sehen die ZKB-Experten den Fakt, dass das Remote-Arbeiten auch nach dem Ende der Pandemie oft weiterhin möglich ist. Sowohl die Nachfrage nach Ferienwohnungen sei hoch als auch die nach Erstwohnungen.

Preisvorteil bei Erstwohnungen

Es scheine so, dass Unterländer auch vermehrt Erstwohnungen erwerben. Diese stehen nur Käufern zur Verfügung, deren Hauptwohnsitz sich in der jeweiligen Gemeinde befindet. Aufgrund dieser Einschränkung würden Erstwohnungen gegenüber den Zweitwohnungen einen grossen Preisvorteil bieten.

Die höheren Hypothekarzinsen würden inzwischen die Nachfrage zwar leicht dämpfen. Aus hohen Zugriffszahlen auf Verkaufsinserate schliesst die ZKB jedoch auf ein nach wie vor reges Interesse an Bündner Ferienwohnungen.

Die Einführung des Zweitwohnungsgesetzes 2016 habe in Graubünden zu einem Rückgang der Erstwohnungstransaktionen geführt. Während der Pandemie habe sich der Wert kurzfristig vervierfacht und liege nun immer noch doppelt so hoch wie 2016.

Neben den erweiterten Möglichkeiten zum ortsunabhängigen Arbeiten gebe es noch einen demografischen Faktor. Im Kanton Graubünden gebe es einen steuerlichen Vorteil für Kapitalbezüge bei hohen Vorsorgeguthaben. Damit könne die Verlegung des Erstwohnsitzes für Personen, die vor der Pensionierung stehen, interessant sein.

Hype bei Zürcher Eigenheimpreisen vorbei

Am Zürcher Markt für Wohneigentum habe die Zinswende dem durch die Pandemie forcierten Hype ein jähes Ende bereitet. Zwar bleibt das Plus im Kanton Zürich auf Jahressicht mit 5,7 Prozent noch immer beachtlich. Gegenüber dem rekordhohen Wachstums Anfang 2022 hat sich der Wert jedoch halbiert.

Als Treiber wird der Arbeitsmarkt gesehen, der aufgrund der guten Konjunkturlage zusehends austrocknet und eine entsprechend hohe Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften. In der Konsequenz war die Nettozuwanderung im urbanen Kanton Zürich in den ersten elf Monaten 2022 so hoch wie noch nie seit 2011. Das treibe vor allem die Angebotsmieten. Auch rechnet die ZKB damit, dass die Bestandsmieten durch einen höheren Referenzzinssatz steigen werden.

Bedarf wird nicht gedeckt

Die Bautätigkeit werde den steigenden Bedarf nicht abdecken. Die Anzahl bewilligter Mietwohnungen hat seit der Hochkonjunktur im Wohnungsbau 2018 in der Schweiz sowie im Kanton Zürich um rund 25 Prozent abgenommen.

Zwar haben die steigenden Hypothekarzinsen einen dämpfenden Effekt auf die Wohneigentumsnachfrage. Die Kantonalbank rechnet aber mit einem stabilen Eigenheimmarkt, allerdings bei einem stark gebremsten Preiswachstum.

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