Kryptowährungen haben sich dieses Jahr zwar erholt. Das hat aber wenig dazu beigetragen, das Interesse von Risikokapitalgebern an Investitionen in die Kryptoindustrie zu wecken.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat zwei der weltweit grössten Handelsplattformen für Kryptowährungen ins Visier genommen. Sie hat Klage gegen Binance und Coinbase eingereicht und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Unternehmen. Während die Zeichen für die beiden Börsenriesen in den USA auf Sturm stehen, herrscht andernorts im Krypto-Universum Windstille.

So hat sich das Fundraising in der Welt der Kryptowährungen in der ersten Jahreshälfte deutlich verlangsamt. Laut dem US-Wirtschaftsmagazin «Fortune» haben bis zum 16. Mai weltweit nur acht Risikokapitalfonds, die sich auf Kryptowährungen konzentrieren, zusammen 500 Millionen Dollar eingesammelt.

An der Seitenlinie

Das sind nur 2,3 Prozent der Gesamtsumme, die im Jahr 2022 aufgebracht wurde. Die Zahl der Fonds, die finanzielle Unterstützung erhalten, ist um 90 Prozent gesunken. Kapitalgeber treten auf die Bremse und konzentrieren sich auf die Unterstützung bestehender Portfolios.

Experten erwarten ein weiterhin schwieriges Marktumfeld. Diese Herausforderungen betreffen Manager fast aller Fondsgrössen. Das aktuelle Klima rund um Kryptowährungen hat die allgemeine Investitionsfreude gedämpft. Obwohl Kryptowährungen seit Anfang des Jahres einen Aufschwung erlebt haben, hat dies wenig dazu beigetragen, das Interesse von Risikokapitalgebern an Investitionen in die Kryptoindustrie zu wecken.

Der Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse FTX im November letzten Jahres wirkt immer noch nach. Die Unsicherheit über die künftige Regulierung vor allem in den USA und die Auswirkungen der Bankenkrise haben die Kapitalbeschaffung ebenfalls beeinträchtigt. Die kryptofreundliche Silicon Valley Bank war der erste Kreditgeber, der 2023 in Konkurs ging, gefolgt von der Silvergate Bank und der Signature Bank, was Schockwellen durch die Kryptogemeinschaft sandte.

Wenig Bewegung trotz Aufschwung

So ist die weltweite Risikokapitalfinanzierung im Krypto-Space im ersten Quartal 2023 laut «PitchBook», einer Datenbank für Private Equity und Risikokapital, stark zurückgegangen. Zwischen Januar und März flossen insgesamt 2,6 Milliarden Dollar in 353 Finanzierungsrunden an Startups, die im Kryptobereich tätig sind.

Die Anzahl der Finanzierungsrunden und das aufgenommene Kapital sind im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 78 Prozent bzw. 64,4 Prozent zurückgegangen. Dies ist die niedrigste Summe an investiertem Kapital und abgeschlossenen Deals seit dem letzten Quartal 2020 und das vierte Quartal in Folge mit rückläufiger Investitionstätigkeit.

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