Spätestens während der AHV-Diskussion haben wir gelernt, dass die Älteren meist mehr Vermögen und Wohlstand haben. Aber nicht nur das. Als Bankkunden sind sie laut einer neuen Studie auch anspruchsvoller.

Laut den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage unter Bankkundinnen und -kunden verschiedener Altersgruppen, hat sich ein doch differenziertes Bild der Anspruchshaltungen gegenüber den Finanzinstituten gezeigt. Mit zunehmendem Alter kennt man sich besser mit Bankgeschäften aus und auch die Bedürfnisse steigen.

Laut der Studie des Beratungsunternehmens Implement Consulting Group sind 84 Prozent der Schweizer Bankkunden mit ihrer Hauptbank zufrieden oder sogar höchst zufrieden. Mehr als 90 Prozent der Befragten würden ihre Bank bedenkenlos weiterempfehlen, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Mehr Bankbeziehungen und digital-affin

Je älter, desto mehr Bankbeziehungen werden unterhalten. Ausschliesslich mit einer Bank unterhalten mit 51 Prozent rund Hälfte der jungen Generation Beziehungen. In der mittleren Altersgruppe sind es 62 Prozent die mehr als eine Bankbeziehung pflegen und bei den über 55-Jährigen 68 Prozent. Die Studienautoren verweisen dabei auf den zunehmende Bedarf für differenzierte Bankprodukte wie Hypotheken, Altersvorsorge oder Anlage.

Doch es gibt noch andere Unterschiede je nach Altersgruppe. So kennen bei den jüngeren 22 Prozent nicht ihre Bankgebühren, während es in der mittleren Altersgruppe nur 9 Prozent sind. Die höchste Nutzungsquote von Online-Kanälen ist mit 83 Prozent bei den der über 55-Jährigen zu finden.

Hoher Grad der Online- und Mobile-Nutzung

Über alle Altersgruppen hinweg sind aktuell erst 6 bis 9 Prozent Kunden einer rein digitalen Bank aber rund 80 Prozent nutzen Online- und Mobile-Banking als digitale Kanäle. Wenig Scheu besteht offenbar bei der Nutzung personenbezogener Daten zur Erstellung von personalisierten Angeboten, wobei die jüngeren zurückhaltender sind. Einverstanden sind damit sind bei den älteren 71 Prozent und bei den jüngeren 59 Prozent.

«Dies eröffnet den Banken zahlreiche Möglichkeiten, mittels persönlicher Daten die Kundenbindung zu stärken und die Kommunikation individueller zu gestalten, solange sie die regulatorischen Vorgaben in der Datennutzung einhalten», sagt Studienautor Kolja Dutkowski.

Nachhaltigkeit darf nichts kosten

Überraschend ist eigentlich auch, dass das Thema Nachhaltigkeit mit Bezug auf die Bank bei den jüngeren eine geringere Wichtigkeit einnimmt als bei den älteren. Während bei Letzteren 42 Prozent dem Thema einen hohen Stellenwert geben, liegt der Wert bei den jüngeren bei 33 Prozent. Der Durchschnitt des Anteils der Kunden, für den das Engagement ihrer Bank im Bereich der Nachhaltigkeit wichtig oder sehr wichtig ist, liegt bei 40 Prozent.

«Der Wandel zur Nachhaltigkeit ist für Banken aktuell noch ein Balanceakt, bei dem es gilt, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen gegen die oft noch bestehende Preissensibilität der Kunden abzuwägen», so Dutkowski.

Bei der Online-Umfrage im Januar 2024 wurden den Angaben zufolge 1'020 Personen aus der ganzen Schweiz befragt.

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