Der Fonds sollte schwierige Märkten verlustfrei überstehen können. Nach nur 18 Monaten wurde er wieder liquidiert – mit Verlust für die Kunden.

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«Dynamo 3a: Ein flexibler Fonds von Goldman Sachs, mit Swissquote entwickelt» – eine stolz verkündete Partnerschaft der Schweizer Onlinebank mit der berühmtesten Investmentbank der Welt, die rasch ein jähes Ende fand.

«Ein dynamischer Fonds, der sich der Marktsituation anpasst» – ein Versprechen aus der 22-seitigen Werbebroschüre für das Dritte-Säule-Sparen bei Swissquote, das zwar schön klang, aber nicht wahr wurde.

Goldman Sachs stoppte den Fonds brüsk

Erst Ende 2010 lanciert, wurde der Fonds nämlich per 29. Juni 2012 bereits wieder durch Goldman Sachs aufgelöst, womit auch die Swissquote-Ambitionen im Säule-3a-Bereich begraben wurden. 

«Goldman Sachs International möchte den Fonds 'Dynamo 3a' (Goldman Sachs Structured Investments SICAV-DynaMO-CHF Portfolio) in Zukunft nicht mehr betreiben», liess Swissquote ihre Kunden kurz vorher wissen und fügte bei: «Die Auflösung des Fonds hat keinerlei Nachteile für Ihre Vorsorgeguthaben: Anstatt in Anlagefonds investiert zu sein, liegen sie künftig ausschliesslich in Form von Barmitteln auf Ihrem Konto.»

Der Fonds machte wider Erwarten Verluste

Nur: Was als Barmittel an den Kunden B.J. (Name der Redaktion bekannt) ausbezahlt wurde, war deutlich weniger, als das, was er 16 Monate zuvor investiert hatte – rund 11 Prozent. 

Für die Verluste wider der in der Werbung geschürten Erwartungen fühlte sich keine der beiden Banken verantwortlich.

Zu hohe Kosten für zu geringen Erfolg

«Der Fonds wurde seit Lancierung mit einem herausfordernden Marktumfeld konfrontiert. Die verwalteten Fondseinlagen standen nicht in Relation mit den Kosten für den Fonds. Deshalb entschied GS, den Fonds nach 18 Monaten zu liquidieren. Die anhaltend fordernden Wirtschaftsaussichten haben uns zum Schluss gebracht, diesen Entscheid mitzutragen», sagt eine Swissquote-Sprecherin auf Anfrage gegenüber «finews.ch».

Zwar wurden gemäss einem Lipper Report allein im ersten Quartal 2012 493 Anlagefonds aufgelöst, 205 wurden zusammengelegt und 506 neue aus der Taufe gehoben. Doch die von Verlusten begleitete Liquidierung des «Dynamo 3a» fällt etwas aus der Reihe.

Der Fonds verpasste sogar den Aufschwung

Wollten doch seine Portfoliomanager mit Umschichtungen in Bargeld Kursverlusten vorbeugen können. Im Verkaufsprospekt der Swissquotebank steht, dass der Fonds mit dieser Strategie im Börsencrash von 2008/2009 «vergleichsweise gut abgeschnitten» hätte. Weiter: «Der hohe Bargeldanteil hätte den Index in solchen Zeiträumen meist vor Verlusten bewahrt.»

Genützt hat die Flexibilität nicht. Der Fonds verpasste sogar den Börsenaufschwung 2011/2012.

Was war geschehen?

«Während der Laufzeit des Fonds (12. November 2010 bis 28. Juni 2012) befanden sich die Finanzmärkte in einer herausfordernden Phase, die mit einem hohen Maß an Volatilität im Allgemeinen und für diese Anlageklassen einherging. Von den 11 Basiswerten wiesen in diesem Zeitraum lediglich 4 eine positive Performance auf, während 7 eine negative Performance zeigten. Ein Beispiel hierfür ist der Euro-Stoxx 50-Index, der in diesem Zeitraum um mehr als 23 Prozent zurückging», schreibt ein Goldman-Sachs-Sprecher auf Anfrage von finews.ch

Ganz wohl scheint der Bank mit dem Argument nicht zu sein: In der Zwischenzeit ging dem Fonds-Kunden B.J. ein Schreiben von Goldman Sachs zu: «Wir werden die Angelegenheit intern prüfen und sodann unaufgefordert wieder auf Sie zukommen», heisst es dort.

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