Im Zusammenhang mit dem US-Steuerstreit befürchten Angestellte der Credit Suisse offenbar, dass aufgeschobene Boni zurückgefordert werden könnten.

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Die so genannte Clawback-Funktion tritt dann in Kraft, wenn das Ergebnis eines Geschäftsbereichs gegen null tendiert, wie die Wochenendzeitung «Der Sonntag» berichtet. Das könnte in diesem Jahr der Fall sein – je nach dem, wie hoch die Busse für die Schweizer Grossbank ausfällt. .

Zur Erinnerung: Für die Beilegung der Auseinandersetzung mit den Amerikanern bezahlte die Ostschweizer Privatbank Wegelin beispielsweise einen guten Jahresgewinn

Bankinterne Verunsicherung

Die Credit Suisse erwirtschaftete 2011 im Private Banking mit 25'000 Beschäftigten ein Ergebnis vor Steuern von 2,3 Milliarden Franken.

Bankintern herrscht Verunsicherung, wie viel die Bank zahlen muss, wie «Der Sonntag» weiter schreibt. Dass sie zahlen wird, sei jedoch klar, so hat sie denn auch 295 Millionen Franken zurückgestellt. Mittlerweile sei den hohen Chargen der Bank aber klar, dass dies zu wenig sei, heisst es weit.

Busse in Milliardenhöhe?

Man gehe offenbar davon aus, dass die Bank eine Busse im Bereich der UBS-Zahlung leisten müsse, die bei 780 Millionen lag. Ob das reicht?

Gut unterrichtete Quellen des Finanzplatzes gehen gemäss Wochenendzeitung von einer Busse in Milliardenhöhe aus. In einem Worst-Case-Szenario ist offenbar sogar von einem Jahresgewinn des Privat Banking die Rede, also 2,3 Milliarden Franken. Insgesamt hat die Bank für Streitfälle 1,2 Milliarden Franken zurückgestellt.

Angst geht um

Auf jeden Fall schmälert eine Busse das Ergebnis des Privat Banking deutlich. Bei den Beschäftigten gehe bereits die Angst um, dass aufgeschobene Boni zurückgefordert werden könnten, schreibt «Der Sonntag».

Die so genannte Clawback-Funktion trete dann in Kraft, wenn das Ergebnis eines Geschäftsbereichs gegen null tendiere.

Alles in allem 10 Milliarden Franken?

Insgesamt dürfte die Lösung des Steuerproblems für den Finanzplatz teuer werden. Bisher zahlten lediglich UBS und Wegelin. Für die restlichen Banken, gegen welche die Amerikaner vorgehen, und alle anderen 320 Finanzinstitute in der Schweiz dürfte eine (Global-)Lösung gegen 10 Milliarden Franken verschlingen, wie es weiter heisst.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.33%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.88%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.35%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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