Seit der Auslagerung des UBS-Beschaffungswesens war es still um das Outsourcing-Unternehmen Chain IQ. Jetzt gewinnt es einen neuen Schweizer Grosskunden.

Das hatte der Schweizer Unternehmer Claudio Cisullo (Bild) von Anfang an versprochen: Dass nämlich die UBS nicht die einzige Kundin des von ihm gegründeten Beschaffungsdienstleisters bleiben werde.

Die Schweizer Grossbank hatte mit der Auslagerung ihres Beschaffungswesens im November 2013 die Initialzündung zu Chain IQ geleistet. Mit der Verschiebung von 200 Arbeitsplätzen und einem Auftragsvolumen von 8 Milliarden Franken wurde Cisullos Firmengründung sozusagen über Nacht zum Milliardenkonzern.

Das Schweigen gebrochen

Seither war es aber mehrheitlich still um die Outsourcing-Spezialistin. Bei der UBS wurde das Thema Industrialisierung, das ein wesentlicher Treiber der Auslagerung gewesen war, wenigsten nach aussen hin heruntergedimmt.

Eros Fregonas, Verantwortlicher für den Industrialisierungs-Prozess bei der Grossbank und Weggefährte Chisullos aus Swisscom-Zeiten, verliess die Grossbank nach drei Jahren im Mai 2015.

Doch nun bricht Chain IQ das Schweigen mit einem Überraschungs-Coup. Wie finews.ch aus einer internen Quelle erfuhr, konnte die Outsourcing-Spezialistin einen mehrjährigen Vertrag mit der grössten Schweizer Baugesellschaft Implenia abschliessen. Der Bauriese mit einem Umsatz von mehr als 3,6 Milliarden Franken und 8'500 Mitarbeitern lagert sein Beschaffungswesen der nicht-strategischen Wirtschaftsgüter ebenfalls an Chain IQ aus.

Gefüllte Pipeline

Und das ist noch nicht alles. Seit kurzem gehört auch das internationale Medien- und Technologieunternehmen Thomson Reuters zum Kunden-Portefeuille – weitere Angaben dazu wollte das Unternehmen auf Anfrage von finews.ch nicht machen. Und wie einem internen Memo zu entnehmen ist, soll Chain IQ auch mit einer bekannten, international tätigen Industriefirma in den Schlussverhandlungen sein, um für deren US-Geschäft Dienste bereitzustellen. Wer das ist, wollte das Schweizer Unternehmen vorläufig auc nicht verraten.

Insgesamt seien mit nicht weniger als 14 Firmen weltweit so genannte «letter of intent» für eine Zusammenarbeit unterzeichnet worden, ist aus dem Hause Chain IQ zu vernehmen.

Bloss keine Überheblichkeiten

Wird die Ansage in die Tat umgesetzt, dann würde aus Chain IQ mit Niederlassungen in Zürich, New York, London und Singapur sowie Aktivitäten in neun weiteren Ländern wohl ein neuer Schweizer Unternehmensriese. Trotz dieser Perspektiven will Firmengründer Cisullo mit seiner Crew den Überblick auf keinen Fall verlieren. «Qualität vor Quantität muss das Motto der Firma bleiben», betont er in dem internen Memo.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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