Bei der grössten Hypothekargeberin der Schweiz sind ab sofort auch Online-Abschlüsse möglich. Was heisst dies nun für die Kunden-Berater? finews.ch fragte nach.

Die genossenschaftlich organisierte Schweizer Grossbank fährt im Hypothekargeschäft neu auch auf der digitalen Schiene. Ab sofort können Kunden Hypotheken direkt online abschliessen, wie Raiffeisen am Montag mitteilte.

Ein virtueller Bankberater begleite die Kunden auf dem Weg zur Online-Hypothek und gewährleiste auch online eine kompetente Beratung, hiess es weiter. Bei der Online Hypothek handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Raiffeisen, wie die Bank auf Anfrage von finews.ch ausrichten liess.

Und so funktioniert's

Der Kunde erfasst dabei Angaben zur Immobilie wie Kaufpreis, Wohnfläche oder Zustand. Anschliessend folgt direkt online die Einschätzung, ob der Kaufpreis marktgerecht ist.

Im Anschluss wird die langfristige Tragbarkeit eruiert und ein passendes Finanzierungsmodell dem Kunden vorgeschlagen. «Per Mausklick» kann der Kunde das Geschäft definitiv abschliessen, so Raiffeisen.

Tauchen während dem Prozess Fragen oder Unklarheiten auf, hat der Kunde laut Mitteilung jederzeit die Möglichkeit, einen Berater vor Ort zu kontaktieren oder den Online-Prozess ganz zu verlassen und ihn offline zu Ende zu führen.

Zusätzlicher Vertriebskanal

Werden Raiffeisen-Berater nun bald durch Roboter ersetzt? Dies treffe nicht zu, so Raiffeisen gegenüber finews.ch. Der Bedarf nach einer klassischen Beratung werde auch künftig gross bleiben. Die Online-Dienstleistung sei vielmehr ein zusätzlicher Vertriebskanal, um die Digital-affine Kundschaft abzuholen, hiess es weiter. 

Klar ist: Online-Abschlüsse verursachen weniger Kosten für die Bank und so auch für Raiffeisen. Doch dies sei nicht der Haupttreiber der Lancierung gewesen, erklärte Raiffeisen. 

Fest steht: Das Sparpotenzial bei Raiffeisen ist enorm. Die Grossbank unterhält über 1'000 Bankstellen – und ist somit in fast jeder Ecke der Schweiz präsent. Die Digitalisierung des Bankgeschäfts wird wohl über kurz oder lang einige Filialen überflüssig machen. Raiffeisen hat einen Marktanteil im Schweizer Hypothekargeschäft von rund 17 Prozent und ist damit hierzulande die Nummer eins.

Konkurrenten wie die Glarner Kantonalbank mit ihrem Hypomat sind schon länger im Online-Hypotheken-Geschäft tätig – und dies recht erfolgreich, wie der letzte Quartalsbericht zeigte. Und kürzlich lancierte auch die Freiburger Kantonalbank Online-Hypotheken, wie auch finews.ch berichtete.

Ein Marktplatz für Immobilien

Neben der Online-Hypothek stellt Raiffeisen mit «RaiffeisenCasa.ch» auch eine neue Immobilien-Plattform zur Verfügung, wie aus der Mitteilung weiter hervorging. Dabei handelt es sich um einen Immobilien-Marktplatz, auf dem Privatpersonen kostenlos ihre Immobilien zum Verkauf ausschreiben können.

Interessierte Käufer erhalten über diese Plattform eine Vielzahl an Informationen zum Wohneigentum, zur Tragbarkeit und Finanzierung sowie zur Attraktivität der Gemeinde. Zusätzlich kann der energetische Zustand der Immobilie ermittelt werden, wie auch finews.ch kürzlich berichtete. 

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