Die Zürcher Privatbank forciert den Schweizer Heimmarkt. Jetzt konnte Julius Bär in Bern ein ganzes Team von einer lokalen Konkurrentin abwerben, wie das Institut Recherchen von finews.ch bestätigte.

125'000 Franken: So viel Geld liess die noble Julius Bär vor einem Jahr springen, um den Berner Bärenpark zu sponsern. CEO Boris Collardi höchstpersönlich nahm die Reise vom Zürcher Hauptsitz auf sich, um die Verbundenheit der «Bären» mit der Aare-Stadt zu unterstreichen.

Jetzt gelingt Collardi in Bern der nächste Coup. Wie Recherchen von finews.ch im Umfeld der Privatbank ergeben haben, konnte Julius Bär ein ganzes Private-Banking-Team von der lokalen Konkurrentin Valiant zu sich holen.

Preisgekröntes Team

Über den Absprung der insgesamt elf Valiant-Banker war dieser Tage schon in den Medien berichtet worden. Nun ist klar, wo es die Private Banker hinzieht: sie verstärken die Filiale von Julius Bär an der Bundesgasse 30 in der Berner Altstadt, wo sie künftig der Oberaufsicht von Regionenleiter Patrick Héritier unterstehen.

Julius Bär bestätigte die Neuzugänge gegenüber finews.ch. Demzufolge stossen zehn Valiant-Banker unter der Leitung von Jean-Claude Mariéthod zu den Bären in Bern.

Wie die Insider berichten, dürften die Abgänge Valiant doppelt schmerzen. Zu Julius Bär abgesprungen sind offenbar auch einige der Spezialisten, die im viel beachteten Private-Banking-Rating des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» 2016 den Gesamtsieg für Valiant erringen konnten.

Einheimische Verstärkung

Julius Bär hingegen könnte die Verstärkung nun zum Durchbruch in einem Markt verhelfen, der als ausgesprochen schwierig für «fremde» Mitspieler gilt.

Gleichzeitig unterstreicht die Zürcher Privatbank mit dem Ausbau in Bern, dass sie es ernst meint mit den aggressiven Wachstumszielen, die Schweiz-Chef Barend Fruithof auch gegenüber finews.ch formulierte.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.55%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.21%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.08%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel