Die Genfer Privatbank Lombard Odier hat im ersten Semester 2016 einen tieferen Gewinn erzielt als vor Jahresfrist. Die Kundengelder flossen verhalten, dafür boomte das Geschäft mit Fintech-Dienstleistungen.

Das garstige Marktumfeld bekam auch die Genfer Privatbank Lombard Odier in den ersten sechs Monaten von 2016 zu spüren. Der Gewinn sank gegenüber der Vorjahresperiode um 13 Prozent auf 61 Millionen Franken, wie das Institut am Mittwoch bekannt gab. Die verwalteten Kundenvermögen verringerten sich zwischen Anfang und Mitte 2016 um vier Milliarden auf 156 Milliarden Franken.

Ursachen dafür waren unter anderem die starken Wechselkurs-Veränderungen, sowie die Passivität der Kunden und das volatile Börsenumfeld. Die gesamten Kundenvermögen von Lombard Odier (also mitsamt Custody-Geldern) beliefen sich per Mitte 2016 auf 223 Milliarden Franken – rund eine Milliarde weniger als noch zu Jahresbeginn.

Lukrative Dienstleistungen

Dass das Ergebnis nicht schlechter ausfiel, ist vor allem der Sparte Technologie- und Bankdienstleistungskunden zu verdanken, wo die Kunden insgesamt 63 Milliarden Franken dem Institut anvertrauten, gut vier Milliarden Franken mehr als Ende 2015. In diesem Bereich offeriert die Genfer Bank anderen Instituten modernste Technologie-Dienstleistungen – offensichtlich ein höchst lukratives Geschäft angesichts des tiefgreifenden und kostenintensiven Wandels in der Finanzindustrie.

Die laufenden höheren Kosten bekam allerdings auch Lombard Odier im ersten Semester 2016 zu spüren. So stieg das Kosten-/Ertragsverhältnis gegenüber dem Vorjahr von 80 Prozent auf 83 Prozent, was auf die anhaltenden Investitionen der Bank – bei stagnierenden Erträgen – zurückzuführen ist.

Mehr als hundert Personen engagiert

An ihrer Investitionsstrategie will Lombard Odier jedoch auch künftig festhalten, wie ein Sprecher der Bank gegenüber finews.ch betonte und darauf hinwies, dass das Institut allein im laufenden Jahr bereits mehr als hundert zusätzliche Mitarbeiter, vorwiegend im Technologiebereich, engagiert habe.

Insgesamt will sich die Bank zunehmend international ausrichten, wie Senior Managing Partner Patrick Odier verlauten liess. Das gilt für Europa, wo die Bank diverse Aktivitäten nicht mehr länger nur aus der Schweiz, sondern auch aus Zentren wie London oder Luxemburg anbietet.

Kooperationen in Asien

Eine Wachstumsstrategie verfolgen die Genfer auch in Asien, wo das Institut in Singapur, Hongkong und Tokio vertreten ist. In dieser Marktregion strebt die Bank Partnerschaften mit lokalen Instituten an, um deren Kunden Finanzprodukte anzubieten.

Solche Kooperationen existieren bereits in Thailand, Südkorea, Japan, China und seit kurzem auf den Philippinen, wie auch finews.ch unlängst berichtete.

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