Der Start der Bezahl-App des IT-Riesen aus Cupertino hat letzten Sommer hohe Wellen geworfen. Jetzt liegen die ersten Zahlen zu Apple Pay in der Schweiz vor – hiesige Banker werden sie sich ganz genau ansehen.

100 Tage nach dem Launch von Apple Pay in der Schweiz ist die erste Aufregung verflogen: nach einem Anstieg der Registrierungen von 35 Prozent in den ersten Wochen steigt die Zahl kontinuierlich mit durchschnittlich 14 Prozent pro Woche.

Das berichtete Bonuscard, die Zürcher Zahlungsabwicklungs-Tochter der Tessiner Cornèr Bank Gruppe am Montag im Rahmen des erstmals erschienenen «Mobile Payment Barometer».

Gehen Banker insgeheim fremd?

Cornèr scherte aus der Allianz der Schweizer Banken aus, die sich vorerst gegen eine Einführung von Apple Pay stellen. Das scheint sich laut eigenen Angaben für sie zu lohnen: die wöchentlichen Transaktionen pro Smartphone haben sich seit der Einführung letzten Juli fast versiebenfacht.

3'699 Franken ist der bisher höchste mit Mobile Payment bezahlte Betrag. 43 Prozent aller Mobile Payment Zahlungen liegen zwischen 10 und 50 Franken. Pro Transaktion werden im Durchschnitt 38 Franken ausgegeben. Dabei fällt auf, dass vorab Männer aus der Deutschschweiz – zumal aus Zürich – die Bezahl-App des Riesen aus dem kalifornischen Cupertino nutzen (siehe Grafik unten).

Die Vermutung liegt nahe, dass sich darunter nicht wenige Banker befinden. Dies, obschon ihre Arbeitgeber in der Mehrheit noch Front gegen Apple Pay machen, wie finews.ch berichtete.

ApplePay Grafik

Kampf um die Nutzer

Zahlreiche Schweizer Banken scharen sich nämlich hinter die helvetische Bezahl-App Twint, die in neuer Form nächsten Januar an den Start gehen soll. Letzten Angaben zufolge zählt Twint hierzulande bereits 500'000 Nutzer.

Apple Pay nutzen in der Schweiz hingegen bisher «etliche Tausend» Personen, berichtete Bonuscard. Hinter dem Angebot stehen neben Cornèr auch die Kiosk-Betreiberin Valora, sowie die Kredikartenanbieter Visa, Mastercard und Swiss Bankers.

Zudem hat sich auch die Graubündner Kantonalbank entschlossen, neben Twint auch Apple Pay anzubieten. Gut möglich, dass die Phalanx der Banken gegen den amerikanischen IT-Riesen weiter bröckelt.

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