Im Wettbewerb der E-Wallets will die grösste Schweizer Bank gegenüber Apple nicht klein beigeben. Digitalisierungs-Leiter Andreas Kubli erklärt gegenüber finews.ch, warum die UBS auf die helvetische Twint-App vertraut.

Im Schweizer Markt des digitalen Bezahlens stehen sich ab nächstem Januar zwei Lager gegenüber.

Hüben die grössten Schweizer Banken UBS, Credit Suisse, Raiffeisen, Zürcher Kantonalbank (ZKB) und Postfinance, verstärkt um Retailer wie Coop und Migros, den Telekomriesen Swisscom und die Börsenbetreiberin SIX. Sie alle schwören auf die neu formierte Bezahl-App Twint, wie auch finews.ch berichtete.

Drüben der Riese aus Cupertino, der IT-Konzern Apple. Dieser hat seine eigene digitale Brieftasche Apple Pay letzten Juli auch in der Schweiz lanciert – und weiss dabei einheimische Anbieter wie die Kiosk-Betreiberin Valora, die Tessiner Cornèr Bank sowie die Kredikartenanbieter Visa, Mastercard und Swiss Bankers auf seiner Seite.

Kämpferische Töne

Das Ringen um die Schweizer Kunden verspricht spannend zu werden, zumal sich die grösste Bank des Landes, die UBS, durchaus kämpferisch gibt.

Das bestätigte Andreas Kubli, der in der Schweizer Fintech-Szene bestens bekannte Chef Multichannel Management und Digitization bei der UBS Schweiz, gegenüber finews.ch.

Grünes Licht von der Weko

«Die UBS sieht vorläufig keine Notwendigkeit, in der Schweiz Apple Pay anzubieten», stellte er fest. Denn mit Twint verfügt die hiesige Branche über das nötige Angebot im Bereich kontaktloses Bezahlen, um am Schweizer Markt den meisten Mehrwert für die Kunden zu bieten, sagt Kubli.

Dazu geht die neue Gesellschaft Twint, die aus dem Zusammenschluss der Apps Twint (Postfinance und weitere Banken) sowie Paymit (UBS, SIX, ZKB und Raiffeisen) entstand und letzte Woche grünes Licht von der Wettbewerbskommission (Weko) erhielt, in die Offensive.

Anbindung direkt ans Konto

«Geplant sind nicht nur Zahlungen am Terminal beim Retailer, sondern auch bei Händlern ohne Terminal und im Onlinehandel», kündigte Kubli an. Zudem werden der P2P-Bereich (Zahlungen unter Privatpersonen) ausgebaut und Kundenkarten in die neue Zahlungslösung integriert, versprach er.

Und nicht zuletzt werde es möglich sein, als Alternative zur Kreditkarte das Bankkonto direkt anzubinden.

Ob das reicht, um Apple langfristig die Stirn zu bieten, ist allerdings nicht sicher. Die neue Twint vereinigt zwar nach eigenen Angaben rund 500'000 Nutzer hinter sich. Hingegen agiert Apple international und lässt technologisch die Muskeln spielen.

Front der Banken bröckelt

So kann Apple Pay dank der NFC-Technologie direkten Kontakt zu den Bezahlterminals der meisten Schweizer Retailer aufnehmen. Die Bluetooth-Technologie, auf die Twint setzt, ist hingegen im Handel noch nicht verbreitet – während Apple auf den in der Schweiz weit verbreiteten iPhones den NFC-Kanal für Fremdanbieter sperrt.

Zudem bröckelt die Front der Schweizer Banken. Wie auch finews.ch berichtete, will etwa die Graubündner Kantonalbank ihren Kunden neben Twint auch Apple Pay anbieten – und weitere Institute könnten folgen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.76%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.64%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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