Der von ehemaligen Credit-Suisse-Bankern aufgebaute Robo-Advisor Werthstein plant zu Beginn des kommenden Jahres den Start. Ein weiterer, prominenter Investor ist zudem an Bord, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Auf diesen Robo-Advisor halten Fachleute grosse Stücke: Werthstein, gegründet unter anderem von den beiden ehemaligen Credit-Suisse-Bankern Bastian Lossen und Giles Keating.

Lossen war lange Marketing-Chef der Grossbank, der Brite Keating amtete über 30 Jahre lang als Research-Leiter. finews.ch hatte vergangenen Sommer erstmals exklusiv über die geplante Robo-Advisor-Plattform berichtet, die einen neuen Ansatz verfolgt. Werthstein verbindet eine Multimedia-Plattform mit Portfolio-Management.

Büro in München eröffnet

Investmentprofis wie Keating präsentieren über eine multimediale App Investment-Ideen, die der Kunde per Knopfdruck in eine Anlagelösung wandeln kann.

Wie Keating nun der Finanzplattform «Professional Weahlt Management» sagte, steht Werthstein kurz vor dem Start. Dieser solle früh zu Beginn des kommenden Jahres in Deutschland erfolgen. Werthstein hat kürzlich ein Büro in München eröffnet und baut dort nun eine Mannschaft auf.

Dann Schweiz, Europa – und Asien

Deutschland sei als Einstiegsmarkt geeignet, weil er noch nicht so hart umkämpft sei wie Grossbritannien, jedoch über eine sehr hohe Millionärsdichte verfüge, sagte Keating weiter. Gemäss Aussagen von Werthstein-CEO Lossen soll Werthstein zu einem späteren Zeitpunkt auch in der Schweiz starten.

Nach Plan folgen dann weitere europäische Märkte – auch Asien sei auf der Werthstein-Landkarte. «Unser Angebot wird in Asien viel Potenzial haben», sagte Keating.

Leonhard «Lenny» Fischer als Geldgeber

Hinter Werthstein steckt weitere Banking-Prominenz. Wie Recherchen von finews.ch ergeben haben, gehört auch der frühere Winterthur-Chef und CS-Top-Manager Leonhard «Lenny Fischer» zu den Investoren.

Im Advisory Board sitzt mit Walter Berchtold ein weiterer Geldgeber, derzeit CEO der Falcon Private Bank und ehemaliger CS-Private-Banking-Chef. Das Board wurde zudem mit dem Fintech-Berater Spiros Margaris besetzt.

Die Story ist entscheidend

Zu den Werthstein-Gründern gehört Felix Röscheisen, ehemaliger Head Sales Management Retail Banking und Private Banking, der jetzt als COO und CFO amtet. Mit dabei ist auch Michael Stemmle, Gründer und CEO des Fintech-Unternehmens Additiv, der Werthstein mit der Portfolio-Management-Technologie versorgt.

Die Idee hinter Werthstein ist, dass Anleger ihre Investments auf Basis einer attraktiv aufbereiteten Story fällen – nicht über trockene Kennzahlen.

Ideen-Rating wie in einer Casting-Show

Keating sowie weitere Investmentspezialisten wie Valérie Plagnol, auch sie eine ehemalige CS-Anlagechefin, Christine Shields, ehemalige Risiko-Chefin bei Standard Chartered, und der deutsche Börsenjournalist Stephan Risse bilden das Anlagekomitee, das sogenannte Werthstein Institute.

Sie präsentieren jeweils dem Zeitgeist entsprechende Investmentideen, über welche die Werthstein-Anlagespezialisten dann wie in einer Casting-Show abstimmen und so eine Empfehlung abgeben.

Monatliche «flat fee»

«Financial Times oder Economist mit Trading-Button» lautet darum der Claim von Werthstein. Für Anlage-Ideen und den Zugang zur Werthstein-Plattform mit allen Inhalten und Portfoliomanagement bezahlen Kunden gemäss den Angaben eine monatliche Gebühr von 59 Euro.

Wollen Kunden die Anlage-Ideen eigenständig über ihre Bank oder ihren Broker implementieren, kostet dies 29 Euro monatlich. Werthsteins Partner-Institut ist die Deutsche Baader Bank.

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