Aus aller Welt stürmen die Banken nach Asien, gerade im Wealth Management. Neuste Meldungen über den drängendsten Herdentrieb in der Branche.

Dass die Schweizer Banken in Asien eine neue Wachstumschance erkannt haben, ist längst kein Geheimnis mehr. Julius Bär baut vom Standort Singapur aus ihren zweiten Heimmarkt auf. Die beiden Grossbanken sind seit Monaten daran, ihren Personalbestand in der Region auf Vordermann zu bringen. Die Bank Sarasin ist mit zwei Standorten in Hongkong und Singapur bereits gut in Asien verankert und will im kommenden Jahr noch nach China vorstossen. Und so weiter.

Die Erfolgsrezepte der Schweizer Banken finden üblicherweise auch bei der Konkurrenz aus dem Ausland ihre Pendants. Und die angelsächsische Konkurrenz ist wahrlich nicht am Schlafen, sondern steckt mitten im Asien-Fieber. Hier einige Meldungen der letzten Tage:

Citigroup

Der US-Bankriese ist in Singapur bereits präsent. Der Standort soll aber bald verlegt und ausgebaut werden. Laut Berichten der New Yorker Stellenplattform «Fins» wird Citi bis 2014 jedes Jahr einige hundert Banker für diese Niederlassung einstellen.

Noch beachtlicher sind gemäss «Fins» die Zahlen für den geplanten Ableger in China. Eine Armada von 7500 zusätzlichen Angestellten ist für das Reich der Mitte in Aussicht gestellt, wobei die Anzahl der Filialen in Hongkong auf 50 verdoppelt werden soll.

Barclays

Auch das Wealth Management der britischen Bank hat in den kommenden Jahren grosse Pläne für Asien. Die Anzahl der Kundenberater soll in den nächsten vier Jahren verdoppelt werden. Bei den Asset under Management ist eine Vervierfachung angestrebt, wie «Reuters» berichtet. Derzeit beschäftigt Barclays in der Region rund 100 Kundenberater.

Der Hauptsitz im asiatischen Raum liegt auch bei Barclays Wealth in Singapur. Mit der Eröffnung eines Booking-Zentrums in Hongkong hat die Bank jedoch ein weiteres wichtiges Standbein in der Region aufgestellt. «Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns in Hongkong», kommentiert Joanna Chu, Leiterin des Bereichs Nordasien bei Barclays Wealth. «Unsere nordasiatischen Kunden haben somit eine weitere Möglichkeit, ihre Anlagen von einem Ort näher bei ihnen verwalten zu lassen», führt Chu fort.

Standard Chartered

Das britische Haus legt ebenfalls massive Expansionsgelüsten in Asien an den Tag – allerdings im Investmentbanking. Standard Chartered kündigte diese Woche an, ihre Handelsabteilung in den nächsten drei Jahren um 1800 Mann aufzustocken. Bei einer momentanen Stärke von 1700 Angestellten mag man sich wundern, wo denn die vielen neuen Leute denn hin sollen.

Diese Frage beantwortete Leonard Feder, Leiter der Financial-Marktes-Abteilung von Standard Chartered im Interview mit «Bloomberg»: Produkte in der chinesischen Währung Yuan seien derzeit «wahrscheinlich zuoberst auf unserer Liste». Ein Grossteil der neuen Angestellten soll also in Asien zum Zuge kommen. Für das Aktien-Geschäft will Standard Chartered in Märkte wie Indonesien, Malaysia und Thailand vorstossen sowie ihre bestehenden Aktivitäten in Hongkong, Singapur, Südkorea und Indien weiter verstärken, fügt Feder an.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.31%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.78%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.86%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.42%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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