Der Chef-Investmentbanker der UBS hat den Trading-Skandal bisher gut überstanden. Nun wird seine Sparte abgebaut – wackelt damit sein Stuhl?

Carsten_Kengeter_500

Die Personalie Carsten Kengeter (Bild), Investmentbanking-CEO der UBS, geriet nach dem Handelskandal in Grossbritannien ins Zentrum des Interesses.

Doch mit dem Abgang von Konzernchef Oswald Grübel, der damit die Verantwortung auf sich nahm, verschwand Kengeter zunächst wieder aus dem Fokus. Zudem trennte sich die UBS von rund zehn Kaderleuten im Investmentbanking – so auch von den beiden Global-Equities-Leiter, wie finews.ch berichtete. Gemäss Aussagen von Oswald Grübel, der sich in einem Interview zur Sache äusserte, könnten noch weitere Entlassungen folgen.

Noch nicht aus der Schusslinie

Dass nun auch noch der oberste Chef im Investmentbanking über die Klinge springen muss, ist indessen nicht ganz abwegig. Immerhin trägt Carsten Kengeter die Gesamtverantwortung für das Investmentbanking und damit auch für die fehlbare Handelsabteilung in London. Zudem arbeitete sich die UBS bei den Freistellungen so langsam die Kaderleiter nach oben.

Der Topverdiener der UBS, der 2009, als die Bank sogar rote Zahlen schrieb, 12,4 Millionen Dollar verdiente, sorgt nun erneut für Schlagzeilen. Denn am vergangenen Investorentag kündigte die UBS grosse Veränderungen an. Zu diesen gehört auch eine tief greifende Restrukturierung im Investmentbanking.

Keine Rede mehr von Kengeter

Ein Neuanfang im Investmentbanking könnte daher gut auch den Bruch mit dem heutigen Chef mit sich bringen. Gemäss einem Bericht des britischen Branchenportals «Financial News» sollen drei Sparten der Investmentbank fortbestehen; die Aktienhandelsabteilung, die Division für festverzinsliche Anlagen (FICC) sowie die Beratung bei Kapitalmarkttransaktionen.

Die zentralen Personen hierbei seien Matthew Grounds, Jimmy Neissa und Simon Warshaw, als globale Leiter der Investmentbanking-Abteilungen, sowie David Soanes, als Leiter der Global Capital Markets.

Von Kengeter hingegen ist nicht mehr die Rede. Möglicherweise, weil sich seine Zeit an der Investmentbanking-Spitze der UBS seinem Ende nähert.

{mijopolls 38}

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.24%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.46%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.43%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
pixel