Fast 80 Prozent der vermögenden Privatanleger in der Schweiz sind zu wenig diversifiziert. Das zeigt eine repräsentative Befragung vermögender Anleger.

Im Auftrag der LGT Group hat die Abteilung für Asset Management der Johannes Kepler Universität in Linz unter der Leitung von Teodoro D. Cocca eine Studie zum Anlegerverhalten in der Schweiz und in Österreich erstellt, wie auch finews.ch berichtete.

Insbesondere zeige die Portfolio-Analyse eine weiterhin ungenügende Diversifikation, wie LGT in einer Mitteilung schreibt. So kommen 79 Prozent der Befragten in der Schweiz nicht über einen mittelmässigen Diversifikationsgrad hinaus und verzichten damit auf die Vorteile einer optimalen Aufteilung der Anlagen. Am besten diversifiziert seien die Kunden von Privatbanken, so die Autoren der Studie.

Unsystematische Anlagestrategie

Besonders auffallend sei zugleich die aus der Forschung bekannte Neigung, den Heimmarkt zu favorisieren (Home Bias). Ungefähr zwei Drittel der Anlagevermögen werden im Heimmarkt investiert, womit die Anleger ein erhebliches Klumpenrisiko eingehen. Widersprüchlich scheint in diesem Zusammenhang auch, dass die als am attraktivsten eingestuften Aktienmärkte wie China und USA nicht im Portfolio vertreten sind.

Insgesamt entstehe der Eindruck einer unsystematischen Anlagestrategie, die zudem nicht immer konsistent mit den eigenen Erwartungen sei, heisst es weiter.

Verzicht auf Diversifikationsvorteil

Ungenügend sei schliesslich auch die Währungsdiversifikation, mit einer Gewichtung der Heimwährung von 73 Prozent. In den letzten zwölf Monaten haben die Schweizer Anleger aktiv in den Franken umgeschichtet, zulasten des Dollars und insbesondere des Euros. Auch in Bezug auf den Währungsmix scheinen die Anleger im Hinblick auf eine kurzfristig höhere Sicherheit auf langfristige Diversifikationsvorteile zu verzichten.

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