Die Union Bancaire Privée setzt seit einiger Zeit auf Gold. Nächstes Jahr werde das gelbe Edelmetall bis zu 15 Prozent zulegen, sagt Investment-Chef Alain Mudie.

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In der Eurozone würden die von der Zentralbank bereitgestellten Kredite noch immer nicht an die Realwirtschaft weitergegeben, stellt Chief Investment Officer (CIO) Alain Mudie (Bild) fest, was weder zu einer Belebung des Konsums noch zu einer Erholung der Investitionen beitrage.

Dies seien zwei Faktoren, die für die Rückkehr zu einem autonomen Wachstum jedoch unabdingbar seien, so der Investmentstratege der Genfer Union Bancaire Privée (UBP).

Im Gegensatz dazu würden diese Kredite in den USA zwar seit kurzem weitergegeben, was zu einer leichten Erholung des Immobiliensektors beigetragen habe. Doch müsse in den USA noch die Fiskal-Klippe (Fiscal Cliff) umschifft werden. «Sollte es zu keiner Einigung im Parlament kommen, könnte dieses Problem der US-Wirtschaft bis zu 5 Prozent ihres Bruttoinlandprodukts (BIP) kosten», sagt Mudie.

Grosse Herausforderungen

«Im nächsten Jahr wird für die Währungshüter die grosse Herausforderung sein, die aktuellen Reflationsmassnahmen fortzusetzen und gleichzeitig die Inflation in Zaum zu halten», sagt der UBP-Stratege.Oder anders gesagt: Viele Zentralbanken werden ihre Geldmenge noch weiter ausdehnen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt Mudie den Kauf von weiterem Gold.

«Längerfristig werden die Währungen der Länder, die am meisten Geld drucken, durch die schleichende Monetisierung der Staatsschulden und die Geldpolitik der Zentralbanken an Wert verlieren. Davon wird zweifelsohne Gold profitieren. Sein Kurs wird mit der Ausweitung der Geldmenge weiter steigen», erklärt Mudie seine Strategie.

2'000-Dollar-Marke überwindbar

Vor diesem Hintergrund erwartet er denn auch, dass der Preis des gelben Edelmetalls im nächsten Jahr die Marke von 2'000 Dollar je Unze überwinden wird. Über den Zeitraum von zwölf Monaten geht Mudie davon aus, dass der Goldpreis um 10 bis 15 Prozent zulegen wird.

Der UBP-Investmentchef sieht auch noch keinerlei Blasenanzeichen in der Goldpreis-Entwicklung. Die Anfrage sei immer noch sehr gross. Unter dem Strich würden mehr Notenbanken nach wie vor Gold kaufen als verkaufen.

Goldanteil im Portefeuille: 20 Prozent

Und solange die Geldmengen diverser Währung weiter vergrössert würden, bleibe Gold ein wirksamer Schutz gegen die Inflation, aber auch ein «Hedge» gegenüber dem Dollar, so Mudie weiter. Ausserdem mache Gold in vielen Portefeuilles weiterhin nur einenn verschwindend kleinen Anteil aus, so dass mittelfristig noch einiges Nachfrage-Potenzial entstehen dürfte.

Die UBP empfiehlt ihren Kunden bereits seit geraumer Zeit, einen Anteil von 20 Prozent ihres Portefeuilles in Gold und goldähnlichen Produkten zu halten. An dieser Einschätzung habe sich nichts geändert, sagt Mudie.