Die fünf gängigsten Mythen rund ums begehrte Edelmetall – und die Fakten, die sie entzaubern.

Die (verlorene) Abstimmung über die «Goldinitiative» Ende November rief es wieder deutlich in Erinnerung: Das Edelmetall weckt Emotionen wie keine andere Anlageklasse und ist Gegenstand von Mythen, die an die innersten Bedürfnisse der Menschen rühren.

Gold als Garant von Stabilität und Wohlstand – das war denn auch die Botschaft, mit der die Befürworter der Initiative zu punkten suchten. Ganz gleich war dabei, dass der Goldpreis in den vergangenen zwei Jahren alles andere als beständig war, oder dass der Initiativtext die Unabhängigkeit der Schweizerischen Nationalbank massiv eingeschränkt hätte.

Ein Desaster für die Schweiz?

Eine Annahme der Initiative hätte ein «Desaster» für die Schweiz bedeutet, fand nun auch das amerikanische Magazin «Forbes». Und nahm das Plebiszit zum Anlass, den hartnäckigsten Mythen rund ums Gold Fakten gegenüberzustellen.

Mythos 1: Gold ist ein sicherer Wert als Papiergeld
Fakt: Der Wert des Goldes ist ausserordentlich volatil. In der Vergangenheit gab es schon Tagesschwankungen von mehr als 10 Prozent – solche Bewegungen dauern bei Papierwährungen meist Monate, stellt «Forbes» fest.

Mythos 2: Der Goldstandard schafft Stabilität
Fakt: Die Einführung von Goldstandards führte wiederholt zu Krisen. Das Instrument ist zudem oft Spielball der Politik, wie die Aufhebung des Gold-Dollar-Standards in den 1970er-Jahren zeigte.

Mythos 3: Eine Goldwährung schützt vor Abwertung
Fakt: Dass eine Goldwährung Staaten zwingen würde, eine vernünftigere Finanzpolitik zu betreiben, erwies sich bisher leider als Trugschluss. So wurde schon im römischen Reich ein Mehrfaches an Krediten vergeben, als die Sicherheit in Gold eigentlich zugelassen hätte.

Mythos 4. Gold bedeutet Sicherheit
Fakt: Gold erhöht die Unsicherheit eines Einzelnen, da dieser zum Ziel von Überfällen werden kann. Und wer das Gold auf die Bank bringt, hält wiederum nur eine Quittung aus Papier.

Mythos 5. Die Einführung eines Goldstandards wäre trotz allem machbar
Fakt: Es fehlt schlicht das Gold, um das gegenwärtige Volumen der Weltwirtschaft abzubilden. Nach Berechungen von «Forbes» müsste der Preis des Edelmetalls dazu auf 100'000 Dollar je Unze steigen, um diese Vision umzusetzen.