In Frankreich gibt es nun eine neue Bankinnovation. Ein ehemaliger Angestellter der Société Générale eröffnet die Tabakbank.

Kioske gehören in Französischen Grossstädten zum Stadtbild dazu. Und sie zeichnen sich durch die roten «Tabac»-Schilder aus, die zeigen: Hier bekommt man Zigaretten. Doch nicht nur das Nikotinbedürfnis kann man dort stillen. Zeitungen, Süssigkeiten, Getränke – im Grunde braucht jeder einmal einen der Kioske.

Und bald, so der Plan von Hugues Le Bret, soll man an den Kiosken auch ein Konto eröffnen und Kreditkarten beziehen können. Der ehemalige Angestellte der Grossbank Société Générale will im Herbst die Société des Paiements Electroniques starten. Sein neues Unternehmen soll es jedem Kiosk-Kunden ermöglichen, in kürzester Zeit ein Konto zu eröffnen.

Jeder Kunde willkommen

Die IT für den Dienst ist bereits fertiggestellt, die Bewilligung der Behörden erteilt. Nun verkauft das Unternehmen Terminals an die Tabakhändler. Diese müssen dann lediglich den Ausweis der Kunden einscannen, was automatisch einen Eintrag in der Datenbank generiert. Dann wird die Kreditkarte aktiviert und das Konto ist eröffnet.

«Wir nehmen jeden Kunden an», so Le Bret laut dem «Wall Street Journal». «Sogar die, die keine normalen Bankkonten mehr haben können». 20 Euro im Jahr wird das Konto die Kunden kosten. Hinzu kommen Gebühren beim Geld abheben. Im Durchschnitt bezahlen die Franzosen 64 Euro für ein Konto.

100'000 Kunden in 18 Monaten

Bis zur Eröffnung im Oktober will Le Bret 40 Tabakverkäufer rekrutieren. In den ersten 18 Monaten will er schon 100'000 Kunden gewinnen. Insgesamt gibt es in Frankreich 27'000 Tabak-Kioske – für die insgesamt rund 38'000 Bankfilialen könnten diese zu einer grossen Konkurrenz werden.

Ein ähnliches und doch anderes Konzept hat die Volksbank im deutschen Gütersloh bereits 2011 ins Leben gerufen. In der «Bankery» verschmelzen Bankfiliale und Restaurant. Kunden können hier ebenso einfach essen gehen wie sie sich gleichzeitig von Beratern informieren lassen können. So wolle man eine ungezwungenere Atmosphäre schaffen, heisst es laut dem Branchenblog «Bankstil». Mit Low-Cost wie bei den Kiosk-Konten hat das allerdings eher wenig zu tun.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.24%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel