Die Credit Suisse segelt durch stürmische Gewässer. Davon profitiert Julius Bär. Doch dies berge auch Gefahren für den Schweizer Finanzplatz, warnt Julius-Bär-CEO Boris Collardi.

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) vollzieht unter der Ägide von CEO Tidjane Thiam den grössten Umbau in ihrer Firmengeschichte. Doch seit Monaten macht es den Eindruck, als komme sie dabei nicht vom Fleck. 

Was des einen Leid, ist des andern Freud: «Wir alle profitieren von der Situation, in der sich die Credit Suisse derzeit befindet», räumte Julius-Bär-CEO Boris Collardi am Montag an der Halbjahres-Medienkonferenz in Zürich ein. «Doch gleichzeitig leiden wir auch alle darunter», ergänzte Collardi sogleich.

Nicht erfreut

Denn sämtliche Akteure wollten einen starken Schweizer Finanzplatz, und dazu brauche es solide Finanzinstitute, so der Julius-Bär-Chef weiter. «Deshalb sind wir ‹nicht erfreut›, was derzeit mit der Credit Suisse passiert», sagte Collardi, der selber elf Jahre bei dem Unternehmen gearbeitet hat. 

Die Zürcher Privatbank Julius Bär präsentierte am Montag überraschend starke Halbjahreszahlen, und es gelang Julius Bär für 2016 rund 200 Kundenberater an Bord zu holen, wie auch finews.ch berichtete.

Zahlreiche Neuzugänge

Die Neuzugänge stammten dabei nicht ausschliesslich von der Credit Suisse, sondern – wie in der Vergangenheit – von verschiedenen Finanzinstituten, erklärte Collardi und betonte: «Wir beobachten keinen Exodus von CS-Mitarbeitern.»

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