Eine weitere französische Grossbank hegt ambitionierte Wachstumspläne für den hiesigen Finanzmarkt. Warum die Schweiz bei den Geldhäusern im Nachbarland so «chic» ist.

Das Swiss Banking erfährt derzeit viel Zuneigung von französischen Vermögensverwaltern. Im vergangenen Oktober hat etwa die Grossbank Société Générale verkündet, das Geschäft mit hiesigen Superreichen auszubauen, wie auch finews.ch berichtete. Nun hat mit der Crédit Agricole eine weitere Bank aus der Grande Nation Ihre Wachstumspläne für die Schweiz bekannt gemacht.

Mit dem ab sofort gültigen neuen Namen Crédit Agricole next bank – vormals Crédit Agricole Financements – will das in Genf angesiedelte Finanzinstitut einen Paradigmenwechsel einleiten. Dies teilte die Schweiz-Tochter der Crédit Agricole vergangenen Sonntag mit.

Mehr Filialen...

Die seit dem Jahr 2000 auch in der Schweiz tätige Retailbank plant dabei sowohl ihre physische Präsenz als auch das digitale Angebot zu erweitern. Das Ziel: Bis 2023 die Kundenanzahl hierzulande von derzeit 43'000 auf 100'000 zu erhöhen. 

In diesem Kontext vertieft die Bank ihren Fussabdruck durch die Eröffnung von fünf neuen Filialen, allen voran in Genf und Zürich, wie es weiter heisst. Derzeit ist das Institut schweizweit an zehn Standorten präsent. Auch das Konzept, bei dem mobile Berater mit bankeigenen Fahrzeugen Kunden vor Ort besuchen, werde weiterentwickelt.

...und neue App

Neben dem physischen Angebot erfahren auch Online-Services einen Ausbau. So stehen in Genf und Basel neu auch Online-Agenturen mit mehrsprachigen Bankberatern zur Verfügung. Während verlängerter Öffnungszeiten können Kunden von Montag bis Freitag telefonisch oder via Webchat ihre Anliegen besprechen.

Der Mitteilung zufolge wartet die Crédit Agricole next bank mit einer Premiere auf. Demnach bietet die Bank eine Applikation an, die den Kunden eine Gesamtschau über ihre Konten bei verschiedenen Banken ermöglicht. Die App ist Teil eines Plans ein vollständiges mobiles Angebot zu entwickeln, wie es weiter heisst.

Neben der Crédit Agricole und der Société Générale haben unlängst auch der französische Asset Manager Natixis und die Privatbank BNP Paribas ihre Ausbaupläne für die Schweiz vorgestellt. Letztere hat vergangenen Mai den Aktionsplan «Swiss Forward» aufgesetzt. Dies mit dem Ziel, die Kundengelder signifikant zu erhöhen und das Geschäft mit mittelgrossen Schweizer Exportfirmen zu forcieren.

Die Kehrseite der Attraktivität

Der Asset-Management-Arm der Investmentbank Natixis wiederum ist seit Mai 2016 im Schweizer Markt mit einer Niederlassung in Zürich präsent und befindet sich seither unter der Ägide von Timo Paul im Aufbau. Im vergangenen Frühling stiess der Vertriebsmann Robert Pavic Urbas, zu Natixis, wie auch finews.ch berichtete.

Jene Bespiele zeigen: Das Swiss Banking gewinnt nach einer Abwanderungswelle ausländischer Vermögensverwalter wieder an Attraktivität. Das heisst aber auch, dass für etablierte helvetische Finanzinstitute die Konkurrenz noch härter wird.

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