Die französische Grossbank BNP Paribas hat in der Schweiz Grosses vor. Erträge und Kundengelder sollen bis in vier Jahren deutlich steigen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Personalbestand.

Der neue Aktionsplan, den Geoffroy Bazin, seit 2013 CEO der BNP Paribas Schweiz mit Hauptsitz in Genf, am vergangenen Freitag vorstellte, trägt den Namen «Swiss Forward». In einem originell produzierten Videobeitrag stellt Bazin die neue Strategie vor.

Dabei gibt sich das Finanzinstitut bis 2020 ehrgeizige Ziele vor. So sollen die Erträge aus dem operativen Geschäft in den kommenden vier Jahren von derzeit 380 auf 500 Millionen Franken anwachsen, wie das Westschweizer Branchenportal «Finance Corner» am Montag berichtete.

Bewerkstelligen will dies die seit 140 Jahren in der Schweiz tätige Bank mit Niederlassungen in Genf, Zürich, Lugano und Basel mit folgenden drei Initiativen:

1. Mehr Kundengelder

Die Kundengelder sollen bis 2020 um ein Drittel auf 32 Milliarden Franken steigen. Derzeit verwaltet die Bank hierzulande 24 Milliarden Franken. Zu diesem Zweck hat sie im vergangenen Jahr 30 neue Kundenberater engagiert. Weitere zehn folgen.

Zur Erinnerung: BNP Paribas Schweiz verwaltete einst 35 Milliarden Franken, reduzierte dann aber ihr Betätigungsfeld von 150 auf derzeit 60 Märkte, teilweise bedingt durch die Repatriierung von unversteuerten Vermögen.

2. Fokus auf mittelgrosse Unternehmen

Neu will BNP Paribas das Geschäft mit Export-Unternehmen mit einem Umsatz ab 250 Millionen Franken forcieren.

Es seien bereits 400 potentielle Unternehmen identifiziert worden, schreibt die Bank. Ziel sei es, pro Jahr zwischen 15 und 20 neue Kunden zu gewinnen.

3. Neue Ambitionen im Handelsgeschäft

Mit der dritten Initiative will die Bank ihre Erträge in der Division «Specialised Trade Solutions» verdoppelt. In den vergangenen Jahren hat BNP Paribas mehr als 2'500 Trading-Konten mit mässigem Transaktionsvolumen auf derzeit 250 gesenkt.

Man wolle sich fortan auf Kunden mit Entwicklungspotenzial fokussieren, die über eine bestimmte Grösse und Solidität verfügten, so die Bank. Gleichzeitig distanziert sich das Finanzinstitut von reinen Spekulationsgeschäften und hat sich auch vom Handel mit Kohle und Palmöl verabschiedet.

Und ein Sparprogramm

Neben seinen Ausbauplänen hat sich das Institut auch ein Sparprogramm verordnet. Demnach will es 40 Millionen Franken pro Jahr einsparen – namentlich durch einen Stellenabbau in den rückwärtigen Diensten und in der IT. Das Finanzinstitut plant, diese Dienste in eine der Gruppe zugehörigen Gesellschaft in Portugal auszulagern.

Derzeit beschäftigt BNP Paribas in der Schweiz 1'500 Personen, davon sind etwa 1'300 in Genf und knapp 200 in Zürich stationiert. Die restlichen Mitarbeitenden verteilen sich auf die Niederlassungen in Lugano und Basel. 

 

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