Mit ihren neuen Finanzzielen vermag die UBS keine Begeisterung erwecken. Der Bewegungs- und Wachstumsspielraum der Grossbank ist begrenzt. Die «kleineren Brötchen» sind Wirklichkeit geworden.

Jürg Zeltner, inzwischen verabschiedeter Chef des Wealth Managements der Grossbank UBS, hatte vor über einem Jahr mit der Aussage aufgeschreckt: «Wir müssen kleinere Brötchen backen».

Während der grössten Schweizer Bank im Jahr 2017 ein respektables Resultat gelungen ist, drücken die Zahlen und vor allem auch die neuen Finanzziele aus, was Zeltner vorweggenommen hatte: Künftiges operatives Wachstum ist nur noch ein kleinen Schritten zu erreichen. Hinzu kommt: Die Kosten der Regulierung werden entsprechende Fortschritte stark einschränken, höhere Gewinne sind nur in Kombination mit anhaltenden Kostensenkungen zu erzielen, wobei kein Weg an hohen Tech-Investitionen vorbeigeht.

Das enge Korsett, in welchem sich die UBS bewegt, ist in den folgenden Punkten ausgedrückt:

1. Gedämpfte Ambitionen

Die UBS hat nun nach rund vier Jahren diverse Stellschrauben bei den Wachstumszielen für 2020 gelockert – ein klares Indiz dafür, dass sich die grösste Schweizer Bank der neuen Realität anpasst. Dies zeigt sich unter anderem bei der Reduktion der Wachstumsrate im Nettoneugeldwachstum in der neuen Supersparte Global Wealth Management oder bei der Herabsetzung der Nettozinsmarge im Schweizer Geschäft, wie auch finews.ch berichtete.

2. Aus zwei mach eins

Auch die Fusion der beiden Einheiten Wealth Management und Wealth Management Americas zu Global Wealth Management mit 2,3 Billionen Franken an verwalteten Vermögen ist als Reaktion auf das härter gewordene Umfeld im Private Banking zu werten. Mit der neuen Supereinheit will die UBS nicht zuletzt Kostensynergien realisieren, um ihre Nettomargen zumindest zu verteidigen.

Ein gewaltiger Kostenvorteil brächte zudem das Onboarding der Americas-Einheit auf die neue, internationale Buchungsplattform der UBS. Dem Vernehmen nach sind Bestrebungen in diese Richtung im Gange – kein leichtes Unterfangen aufgrund des im Vergleich zu Europa oder Asien komplett anders gestalteten Vermögensverwaltungs-Geschäfts in den USA.

3. Holen, was zu holen ist

In einem Umfeld mit beschränkten Wachstumsaussichten sucht die UBS offenbar überall nach Möglichkeiten für Ertragssteigerungen. So führte sie im Crossborder-Geschäft eine Guthabengebühr auf Euro-Einlagen ein. Im Schweizer Geschäft erhöhte die Bank zudem die Gebühren für Devisentransaktionen und Kreditkarten. Die Massnahmen zeigen, dass die UBS in einem harten Wettbewerbsumfeld auch bereit ist, die Preissensitivität ihrer Kunden zu testen, um eine Ertragssteigerung zu erreichen. 2017 hat es funktioniert.

4. Sparen dank Digitalisierung

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