Der langjährige Chef der Deutschen Bank Schweiz ist wieder aufgetaucht. Bei einer italienischen Grossbank übernimmt er einen prestigträchtigen Posten.

Während acht Jahren war Marco Bizzozero CEO der Deutschen Bank Schweiz und gleichzeitig Leiter des Wealth Management für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) gewesen. Per Ende 2016 trat er dann überraschend zurück. Er wolle sich einer neuen Herausforderung stellen, berichtete finews.ch damals.

Nun ist klar, wohin es den Tessiner verschlägt – nach Italien. Per Anfang März 2018 übernimmt er bei der italienischen Grossbank Unicredit die Leitung des Wealth Managements auf Gruppenebene. Dies teilte das Finanzhaus mit Sitz in Mailand und Rom am Montag mit.

Ausbau des Geschäftes geplant

Mit Bizzozero will Unicredit das Wealth Management und Private Banking der Gruppe weiterentwickeln. Der Fokus der Aktivität richtet sich auf Europa mit spezieller Berücksichtigung der Märkte Italien, Deutschland und Österreich, wie es weiter hiess. Die Einheit verwaltet knapp 60 Milliarden Euro Kundengelder.

Hierzulande ist Bizzozero bestens vernetzt. Er war viele Jahre Vize-Präsident des Verbands der Auslandsbanken in der Schweiz, war Verwaltungsratsmitglied bei der Schweizerischen Bankiervereinigung und ist Gründungsmitglied der Banker-Ausbildungsstätte Swiss Finance Institute (SFI). 

Bizzozero bringt auch Investmentbank-Erfahrung mit. Vor der Deutschen Bank verantwortete er für die liechtensteinische LGT den Bereich Private Equity Secondary Investments, von 1994 bis 2002 war er überdies im Private Equity Bereich für die UBS tätig. 

Im Lift nach oben

Die neue Arbeitgeberin Bizzozeros hatte bis vor wenigen Quartalen noch mit horrend hohen Verlusten zu kämpfen. Insbesondere der Abbau von haufenweise notleidenden Krediten setzte der paneuropäisch tätigen Bank arg zu. 2016 verbuchte sie einen Verlust von 11,8 Milliarden Euro. Sie musste in der Folge frisches Kapital von über 13 Milliarden Euro besorgen. 

Mittlerweile hat es die paneuropäisch tätige Unicredit, seit Mitte 2016 von CEO Jean Pierre Mustier geführt, wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Unter dem Strich verblieb 2017 ein Nettogewinn von 5,5 Milliarden Euro. 

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