Im Verwaltungsrat der Genossenschaftsbank Raiffeisen kommt es erneut zu einer Veränderung: Nach dem überstürzten Abgang des Präsidenten verlässt ein weiteres Mitglied das Gremium. 

Franco Taisch tritt aus dem Verwaltungsrat der Raiffeisen zurück. Er verzichte auf eine weitere Amtsperiode, bestätigte Taisch gegenüber dem «Tages-Anzeiger» (Artikel nicht online verfügbar).

Es ist der zweite Rücktritt aus dem umstrittenen Gremium, nachdem Präsident Johannes Rüegg-Stürm im März im Zuge des Skandals um Ex-CEO Pierin Vincenz überstürzt zurückgetreten war.

Taisch war im Ausstand

Taisch erklärte, er wolle sich auf seine unternehmerischen Engagements konzentrieren und daneben weiterhin als Titularprofessor an der Universität Luzern wirken. Gemäss «Tages-Anzeiger» hatte Taisch, der im Prüf- und Risikoausschuss der Raiffeisen sass, seit Mitte November an keiner Verwaltungsratssitzung mehr teilgenommen.

Grund war eine Untersuchung wegen möglichen Interessenkonflikten Taischs an der Universität Luzern, wo er als ordentlicher Professor für Wirtschaftsrecht arbeitete und als Direktor das Institut für Unternehmensrecht aufgebaut hat.

Weiterer Fehltritt

Dass Taisch seine Rolle im Risikoausschuss nicht wahrnehmen konnte, kam für Raiffeisen zur Unzeit. Führt doch die Schweizer Finanzaufsicht Finma im Zusammenhang mit möglichen Versäumnissen in der Risikokontrolle und mangelnder Corporate Governance ein Enforcementverfahren gegen die Genossenschaftsbank durch.

Interims-Präsident Pascal Gantenbein hat zwar vor zwei Wochen angekündigt, mit Hilfe des Ex-Swiss-Life-CEO Bruno Gehrig und der Anwaltskanzlei Homburger die Ära Vincenz lückenlos aufzuarbeiten.

Doch hat sich der Raiffeisen-Verwaltungsrat einen weiteren Fehltritt geleistet, indem er sich die Bezüge im Jahr 2017 um 40 Prozent erhöhen liess. Diese Lohnerhöhung ist im Lichte der Versäumnisse des Raiffeisen-Verwaltungsrates in den vergangenen Jahren kaum zu rechtfertigen.

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