Die Credit Suisse hat mit den USA erneut ein «Non-Prosecution-Aggreement» unterzeichnet und bezahlt Millionen von Dollar. Grund: Vetternwirtschaft in Asien.

Die Credit Suisse (CS) zahlt insgesamt 77 Millionen Dollar Bussgelder in einem Verfahren in den USA. Dabei ging es um einen Fall von Nepotismus und Bestechung in Asien, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet. Die CS hatte namentlich in Hongkong Jobs an Familienmitglieder und Freunde von hochrangigen chinesischen Beamten vergeben, um lukrative Investmentbanking-Aufträge zu sichern.

Das US-Justizdepartement hatte daraufhin eine Untersuchung eingeleitet. Die CS in Hongkong muss nun nach einer aussergerichtlichen Einigung eine Busse von 47 Millionen Dollar bezahlen. 30 Millionen Dollar gehen zusätzlich an die US-Börsenaufsicht SEC.

CS nahm auch Empfehlungen entgegen

Vetternwirtschaft war unter Investmentbanken im Raum Asien-Pazifik verbreitet. J.P. Morgan bezahlte dafür Strafgelder von 264 Millionen Dollar vor knapp zwei Jahren. Die CS heuerte zwischen 2007 und 2013 über 100 Leute an, die in Verbindung mit Regierungsmitgliedern im Raum Asien standen. Dabei handelte es sich teilweise um Empfehlungen, die hochrangige Mitarbeitern staatlicher Unternehmen in China ausgesprochen hatten.

Qualifikationen spielten dabei ein untergeordnete Rolle. Für eine Tochter eines wichtigen Beamten schrieben CS-Angestellte gar einen Lebenslauf, in welchem sie einzelne Details «etwas kreativ» darstellten, wie es hiess.

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