Vier Mal pro Jahr veröffentlicht die Credit Suisse einen Zahlensalat, der ein schnelles Verständnis der Resultate erschwert. Nächstes Jahr könnte sich das bessern.

Letzte Woche gab die Credit Suisse (CS) in ihrer Pressemitteilung zum Quartalsergebnis voller Stolz einen Vorsteuergewinn von 856 Millionen Franken bekannt. Auf diese Zahl sollen sich Beobachter konzentrieren, so die Hoffnung der Bank.

Wie viel für die Aktionäre in der Periode von Juli bis September tatsächlich erwirtschaftet wurde, erfuhr man einige Zeilen unter der Überschrift: Vor Steuern blieben 671 Millionen Franken übrig.

Das Potenzial zur Geltung bringen

Der Unterschied: Kosten für Rechtsfälle und für den andauernden Umbau der Bank unter CEO Tidjane Thiam. Die Credit Suisse «glaubt, dass diese die operative Leistung besser zur Geltung bringen», wie CFO David Mathers jedes Quartal wiederholt.

Neben den Anpassungen des Gesamtresultats publiziert die Bank schon seit den Zeiten von Brady Dougan ein «Kernergebnis». Dieses erhält nur die Resultate jener Geschäftsbereiche, an welchen das Institut festhalten will.

Credit Suisse will aufräumen

So produzierte die CS also für jede gruppenweite Zahl insgesamt vier verschiedene Resultate. Im Idealzustand – die hauseigene «Bad Bank» ist abgewickelt, Rechts- und Restrukturierungskosten auf null gesunken – war der Vorsteuergewinn 1'124 Millionen Franken. Tatsächlich blieben den Anlegern 40 Prozent weniger.

Diesen Zahlensalat plant die Credit Suisse nun etwas zu entwirren. Nachdem der strategische Umbau der Bank mit diesem Jahr abgeschlossen sein soll, dürfte ab 2019 kein Bedarf mehr nach einer Bereinigung um Restrukturierungskosten bestehen.

Mehr Fokus auf tatsächliche Resultate

Es wird folglich zu einer Annäherung der bereinigten und tatsächlichen Resultate kommen, wie Mathers gegenüber einem Journalisten vom «Wall Street Journal» letzte Woche erklärte. 

Die Renditeversprechen Thiams für die Zeit nach dem Totalumbau basieren ausserdem auf den tatsächlichen Resultaten, der Fokus werde also naturgemäss mehr auf diesen liegen, sagte Mathers weiter. Dank dieser Kennzahl, der Rendite auf dem harten Eigenkapital, dürfte den Anlegern künftig also schneller klar sein, woran sie bei der Bank sind. 

 

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