Die Banken in der Schweiz haben eine solide Grundlage für die weitere Digitalisierung gelegt. Deswegen dürfen sie sich aber nicht in Sicherheit wiegen. 

Die Firma Kodak war einst ihrer Zeit weit voraus. Schon in den 1970er-Jahren entwickelte das Unternehmen die Technologie hinter der digitalen Fotografie. 

Weil allerdings klar war, dass die Kunden noch lange nicht umsteigen würden, konzentrierte sich Kodak auf die analoge Fotografie. So verpasste die Firma den späteren Digital-Boom und verlor ihre führende Stellung im Markt.

Schweizer Banken ähnlich

In einer vergleichbaren Situation befinden sich die Schweizer Banken, wie eine Studie des Beratungsunternehmens Zeb ausführt, die in Zusammenarbeit mit dem Swiss Finance Institute (SFI) entstand. Die Möglichkeit, komplett auf die digitale Technologie zu setzen, ist gegeben – es besteht allerdings noch kein akuter Konkurrenzdruck. 

«Wie der einstige amerikanische Branchenführer für konventionelle Fotografie haben auch die hiesigen Banken das disruptive Potenzial der Digitalisierung für ihr Geschäft frühzeitig erkannt», schreiben die Autoren der Studie. «Bis dato fehlt es allerdings an der strategischen Notwendigkeit und dem relevanten Wettbewerb, die entsprechenden digitalen Konzepte kompromisslos zu implementieren und auszu­rollen.»

Grosse Gefahr für kleine Banken

Doch das könnte sich schon bald ändern. Wie auch finews.ch schon mehrfach geschrieben hat, rücken sogenannte Neo-Banken und bankfremde Wettbewerber der hiesigen Branche immer dichter auf den Pelz. Während die Grossbanken die finanziellen Mittel haben, um mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten, laufen kleinere Institute Gefahr, in Rückstand zu geraten. 

Damit auch die kleineren Banken «Fast Follower» sein können, also mit neuer Technologie sehr schnell mitziehen können, müssen sie kooperieren. So könnte es tatsächlich gelingen, ein «digitales Swiss Banking» zu entwickeln, wie die Berater von Zeb fordern. 

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