Über einen Philanthropie-Fonds hat die Credit Suisse die Kontrolle über den Grasshopper Club Zürich erlangt. Didier Drogba, Fussballstar und Landsmann von CS-Chef Tidjane Thiam, wird Berater.

Seit vielen Monaten bietet der Zürcher Grasshopper Club (GC) bloss noch ein desolates Abbild seiner grossen Vergangenheit. Er ist sogar vom Abstieg in die Challenge League bedroht. Darum handelt nun die Credit Suisse (CS) beherzt und übernimmt den Verein vom bisherigen Mehrheitsaktionär Stephan Anliker.

Einer der Hauptinitianten bei diesem Vorstoss ist CS-Chef Tidjane Thiam, der seine Passion für Ballspiele (FC Arsenal sowie Basketball im Allgemeinen) nun auch auf die Grasshoppers ausdehnt, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Mit Hilfe eines neu geschaffenen Philanthropie-Fonds übernimmt die Bank die Mehrheit an dem Zürcher Traditionsclub.

Didier Droga kommt

Dabei können sehr vermögende CS-Privatkunden im Sinne einer Nachhaltigkeits-Strategie nach ESG-Richtlinien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) Fondsanteile erwerben – mit der Hoffnung, dass der Verein wieder auf den Erfolgspfad zurückkehrt. Gleichzeitig will die Bank mit diesem Vorhaben die in der Finanzbranche viel zitierte «Next Generation», also die Generation der «Millennials», geboren zwischen 1981 und 1998, anpeilen.

Um dem Projekt die nötige Erfolgskomponente zu verleihen, hat der ivorisch-französische CS-Chef Thiam seinen ivorischen Landsmann Didier Drogba damit beauftragt, für neue Talente im Kader zu sorgen und den aktuellen GC-Spielverantwortlichen ein paar Tipps dazu zu geben, wie Fussball heute geht.

Abstecher in die Challenge League?

Das Engagement der CS kommt zu einem strategisch günstigen Moment. Die Anlagestiftungen der Credit Suisse gehören neben der Baufirma HRS und der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) zu den drei Investoren des Projekts «Ensemble» für ein neues Fussballstadion in Zürich. Es ist gut möglich, dass die Grossbank auch die Namensrechte an diesem Komplex erwirbt.

CS-Chef Thiam kann nur noch hoffen, dass GC nach einem allfälligen Abstecher in die Challenge League im den darauffolgenden Saison wieder in die Super League aufsteigt, und so zu einer Vorzeige-Institution in Sachen Sport wird.

ICO für den Exit

Wie aus der CS-Investmentbank weiter zu erfahren war, soll die Beteiligung an GC zu einem späteren Zeitpunkt und bei angemessenem Erfolg des Clubs über ein Initial Coin Offering (ICO) wieder abgestossen werden. Damit knüpft die Bank an frühere Zeiten an, als der Club auf Initiative der Grossinvestoren Rainer E. Gut, Fritz Gerber und Uli Albers 1999 an die Börse gebracht worden war.


Ein Scherz, der aufgelöst werden muss, ist kein Scherz mehr: Doch in diesem Fall sieht sich finews.ch dazu veranlasst, oben stehenden Artikel als April-Scherz zu «outen». Nicht nur hat der Artikel zum Zeitpunkt der Veröffentlichung am 1. April ein grosses, weit über den Finanzplatz hinausreichendes Echo ausgelöst. Namentlich Fussball- und Fankreise nehmen die Pläne einer Übernahme des Grasshopper Club durch die Credit Suisse offenbar für bare Münze. Darum wird jetzt klargestellt: April, April! 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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