Wir sind eine global aufgestellte Bank. Die Schweiz ist hierbei ein sehr wichtiger, aber nicht der einzige Markt. Wie Sie wissen, hat die UBS Wachstumsstrategien für China und die USA formuliert.

Auch bei der Eröffnung in Biel war bei der UBS viel von Ausbau die Rede. Da es sich aber um eine Verlagerung handelt – fallen unter dem Strich im rückwärtigen Dienst trotzdem Stellen weg?

Die Stellenzahlen sind stabil. Was sich massiv verändert, sind die Job-Profile. Heute werden aufgrund der Digitalisierung im Backoffice mitunter Spezialisten für Robotik und Künstliche Intelligenz gesucht.

«Gewinnen wird jene Bank, bei der die integrierten Prozesse am besten zusammenspielen»

Das macht die Aufgabe spannend und vielseitig. Auch deshalb sind wir etwa in Biel direkt neben den hiesigen Innovationspark gezogen.

Die Backoffice-Mitarbeitenden sind also nicht die Verlierer der Digitalisierung?

Sabine Keller-Busse, die operationelle Chefin der UBS Gruppe, sagte es treffend: Das Backoffice ist das Uhrwerk der Bank. Da können Zeiger und Zifferblatt noch so schön sein – wenn die Mechanik im Hintergrund nicht funktioniert, wird der Kunde sehr unglücklich sein. Zudem: Kundenfront und Operations spielen heute viel enger zusammen als früher.

Das heisst: Kein Kahlschlag im Backoffice?

Die Finanzindustrie ist konstanter Veränderung unterworfen. Ich bin der Meinung, dass die regulatorischen Anforderungen an die Banken dermassen hoch sind, dass diese sich eine Schwächung des Backoffice gar nicht leisten können. Gewinnen wird hingegen jene Bank, bei der die integrierten Prozesse am besten und effizientesten zusammenspielen. Die UBS ist dabei gut aufgestellt. Mit anderen Worten: das Backoffice ist matchentscheidend.

Es verändert sich aber nicht nur das Uhrwerk, sondern auch das Zifferblatt des Banking. Die Credit Suisse will in der Schweiz künftig stark automatisierte Dienstleistungen im Retailbanking anbieten. Könnte das UBS-Backoffice ebenfalls ein solches Angebot stemmen?

Das kann ich nicht kommentieren. Meiner Meinung ist es wichtig, neue Möglichkeiten am Markt zu finden – aber genauso, dass Bestehendes professionell weiterentwickelt wird.


Harald Egger ist als Head Group Corporate Services für die internen Dienste der UBS zuständig. Seit 1998 für die Grossbank in der Vermögensverwaltung und im Corporate Service tätig, wurde er Ende 2017 zusätzlich zum Länderchef für Indien ernannt und wechselte nach Mumbai, wo die Grossbank bedeutende Backoffice-Operationen unterhält. Eine seiner strategischen Aufgaben ist das Insourcing von zuvor ausgelagerten Dienstleistungen zurück in den Konzern.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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