Der künftige Sitz der Schweizer Grossbank in der Themsestadt ist ein Ding der Superlative. Er weckt aber bereits auch Kritik. Wird am richtigen Ort investiert?

Was zu Wochenbeginn noch als unbestätigte Meldung durchsickerte, ist nun Tatsache: Der Generalunternehmer British Land und die US-Finanzgesellschaft Blackstone werden in der Londoner City die Gebäude am Broadgate 4 und 6 niederreissen und einen neuen Komplex errichten.

Darin wird die UBS gemäss Medienberichten auf umgerechnet 65‘000 Quadratmeter ihren «europäischen Hauptsitz» haben, unter anderem mit vier Trading-Floors. Bislang verfügte die Bank über eine Fläche von knapp 40‘000 Quadratmeter.

5‘000 Jobs bleiben in der City

Der Komplex befindet sich nahe der Liverpool Station. Dem Entscheid gingen Evaluationen voraus, bei denen die UBS geprüft hatte, entweder am Broadgate zu bleiben oder in die Docklands, namentlich in die Canary Wharf zu ziehen, wo das neuere Bankenviertel der Themsestadt besteht. Der Beschluss nun, 5‘000 Jobs in der City zu belassen, wird in London als klares Bekenntnis der UBS zur «Quadratmeile» angesehen.

Gemäss weiteren Angaben kommt die Schweizer Bank in den Genuss einer 18-monatigen mietfreien Zeitperiode, bevor sie dann 54.50 Pfund pro Square Feet (0,09 Quadratmeter) bezahlen muss, zuzüglich Inflation. Das künftige Gebäude am Broadgate 5 wird insgesamt 340 Millionen Pfund kosten. Baubeginn ist Mitte nächsten Jahres, die Fertigstellung für 2014 geplant.

Denkwürdiger Zeitpunkt

Die Ankündigung kommt zu einem durchaus denkwürdigen Zeitpunkt, hat doch die UBS vergangene Woche überraschend gute Zahlen für das 2. Quartal ausgewiesen.

Viele Kommentatoren gingen in der Folge davon aus, die Bank habe das Gröbste überstanden und sei nun sogar wieder auf dem Weg, ihre nationalen wie auch internationalen Konkurrenten zu überrunden.

Aber auch Kritik

Die jüngste Initiative in London hat allerdings auch schon Kritiker auf den Plan gerufen. Sie finden, die UBS täte besser daran, in den Wachstumsregionen Asiens und des Nahen Ostens zu investieren als in der «alten Welt» Londons, wo die Steuerthematik laufend weitere Finanzinstitutionen vertreibe, und wo sehr gut verdienende Banker vom Fiskus immer härter zur Kasse gebeten würden.

 

 

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