Private Banker klagen laut über die hohen Cash-Berge, die Kunden vor sich her schieben. Das beste Argument dagegen liefert eine traditionsreiche Studie der Privatbank Pictet.

Das Börsenglück ist wankelmütig. Hatte sich der Schweizer Aktienmarkt 2018 mit einer Rendite von 9,5 Prozent noch höchst gedrückt präsentiert, setzte der Handel an der SIX Swiss Exchange letztes Jahr zum Höhenflug an: 2019 resultierte eine Performance von nominal 31,2 Prozent.

Laut der Privatbank Pictet, die in ihrer traditionellen Langfriststudie die Renditen von Schweizer Aktien und Anleihen bis ins Jahr 1926 zurückverfolgt, rangiert 2019 als der zwölftbeste Aktien-Jahrgang in den Datenreihen (siehe Grafik unten). Noch besser: trotz Negativzins-Umfeld warfen auch Obligationen eine positive Rendite von 3,5 Prozent ab.

Kehrtwende der Fed

Laut den Pictet-Experten hatten die Märkte letztes Jahr reichlich Rückenwind. Die wichtigste Veränderung zum Vorjahr war die geldpolitische Kehrtwende der US-Notenbank Fed. Sie hörte auf, die Zinsen anzuheben, und machte sich ab Mitte 2019 an eine Reihe vorsorglicher Zinssenkungen.

Weil sich damit auch die Ängste vor einer Rezession verflüchtigten, kletterten die Kurse – in der Schweiz stammte der Löwenanteil der Performance aus Bewertungsgewinnen, sprich einer Ausweitung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV).

Grafik Pictet 500

Verschärftes Strafzins-Regime

Trotzdem vermochten Private Banker ihre Kunden kaum zu Investments zu überreden – fast alle grossen Geldhäuser klagten 2019 über die Berge an Barem, welche die reiche Kundschaft in Depots eingelagert hat. Wichtige Akteure wie die UBS und die Credit Suisse (CS) verschärften darauf das Strafzins-Regime auf Barbeständen der Klientel.

Aber vielleicht hätten die Banker auch einfach die Pictet-Studie rezitieren sollen: Die Erhebung kommt mit Blick auf die letzten 94 Jahren zum Schluss, dass man mit 100 Prozent Schweizer Aktien im Portefeuille über jeden beliebigen Anlagezeitraum von mehr als 13 Jahren immer eine positive Gesamtrendite erzielen konnte.

Und: Wer zu Beginn des Jahres 1926 nur 1'000 Franken in Aktien investiert hätte, hätte diesen Betrag am Ende des Jahres 2019 auf 1’230’000 Franken vermehrt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel