Die Zürcher Challenger-Bank Neon hat in den letzten fünf Monaten ein paar grosse Schritte nach vorn gemacht. Wie geht es weiter mit dem Bankenkonkurrenten?

Die Strategie zeigt Wirkung: Der bekannte Retail Banking Blog des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern hat an diesem Montag berichtet, was Neon-Co-Gründer Michael Noorlander gegenüber finews.ch bestätigt: «Wir haben nun mehr als 15’000 Nutzer, die ein Konto bei uns eröffnet haben.»

Das freut das Zürcher Fintech, das letzten Oktober noch von 10'000 Nutzern berichtet hat natürlich. Immerhin ist ein Wachstum von 1000 Nutzern pro Monat für ein Schweizer Fintech schon nicht ohne.

Mithalten bei Auslandzahlungen

«Wir sind mit den Nutzerzahlen und auch mit dem Wachstum schon sehr zufrieden.» Gleichzeitig geht Neon laut Noorlander aber davon aus, dass das Wachstum in diesem Jahr nochmals kräftig anziehen wird: «Insbesondere durch unser neues Pricing, das uns überaus wettbewerbsfähig macht.»

Wie finews.ch damals berichtete, hat Neon diesen Januar angekündigt, in Zukunft bei Auslandszahlungen auf Wechselkurs-Aufschläge und weitere Gebühren zu verzichten und neu wie das Neobanken-Unicorn N26 den Mastercard-Referenzkurs für Wechselkurse zu benutzen. Damit kann das Unternehmen jetzt zumindest bei Auslandszahlungen problemlos mit den anderen Anbietern mithalten.

Im Vorteil gegenüber Revolut?

Oben erwähnte N26 bedroht Neon nicht, da diese in der Schweiz nur ein Euro-Konto anbietet und somit für viele im hiesigen Markt ansässigen Nutzern nur ein begrenztes Angebot bereithält. Doch laut Noorlander ist der grösste Mitbewerber von Neon in der Schweiz sowieso ein anderer, nämlich das britische Tech-Einhorn Revolut.

«Durch unser neues Pricing konnten wir aber die meisten Nachteile gegenüber Revolut ausgleichen.» Und haben in mindestens einem Bereich die Nase vorn: «Viele Nutzer sehen uns sogar im Vorteil, weil zusätzlich zu den sehr tiefen Kosten bei uns die Kundengelder die Schweiz nicht verlassen.»

Ambitionierte Ziele

Eine extrem spannende Kennzahl verrät das Unternehmen trotz aller Euphorie aber weiterhin nicht: Bei Fintechs ist nämlich nicht nur relevant, wie stark die Kundenbasis in einem gewissen Zeitraum gewachsen ist, sondern auch, wie viel Geld das Unternehmen dafür hat ausgeben müssen.

Noorlander sagt dazu nur, dass Neon aus verschiedenen Gründen das für die Kundenakquise geplante Budget bisher nicht ausgeschöpft hat. So hätten namentlich eben das eigene Pricing, Mund zu Mund-Werbung und verschiedene Zeitungsberichte geholfen.

Nun plant das Unternehmen verschiedene weitere Erneuerungen am Produkt. Die seien aber noch nicht spruchreif. Die Ziele sind aber ambitioniert: Wie schon im Januar kommuniziert, will Neon bis Ende 2021 die grösste Schweizer Nutzerbasis für Smartphone-basierte Kontomodelle erreichen.

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